Die amerikanische Bankenaufsicht warnt die Banken des Landes vor „zunehmenden Risiken“ durch Kryptowährungen und rät diesen deshalb zur „Vorsicht“. So sollte bei einer geplanten Zusammenarbeit mit der Kryptobranche idealerweise zuvor die Erlaubnis der Behörde eingeholt werden.

In seinem halbjährlichen Risikobericht für Herbst 2022 schreibt das Office of the Comptroller of the Currency (OCC) am 8. Dezember entsprechend, dass es „mehrere kritische Risiken“ auf dem Kryptomarkt gibt, die sich durch die anhaltende Krise der Branche deutlich erhöht haben.

Als die drei Hauptunsicherheitsfaktoren sieht das OCC „instabile Stablecoins“, ein unzureichendes Risikomanagement und eine hohe Ansteckungsgefahr durch den „hohen Grad an Verflechtungen innerhalb der Branche“.

Des Weiteren bemängelt die Bankenaufsicht das Fehlen einer „konsistenten und vollumfänglichen Regulierung“, die Volatilität von Kryptowährungen und die große Bandbreite an „bankenähnlichen Finanzdienstleistungen“ in Verbindung mit Krypto.

Als Beispiel für die Gefahr, die von Stablecoins ausgeht, verweist die OCC auf das Krypto-Projekt Terra und dessen algorithmischen Stablecoin TerraUSD (UST), der im Mai spektakulär zusammengebrochen ist. Doch auch an Vermögenswerte wie den US-Dollar gebundene Stablecoins haben im Zuge der Krise zwischenzeitlich ihre Anbindung verloren.

Obwohl die Behörde einräumt, dass die Abdeckung derartiger Stablecoins „immer mehr zunimmt“, sieht sie „weiterhin die Gefahr eines (Bank-)Ansturms“.

Im Hinblick auf das Risikomanagement der Krytpobranche sieht die OCC ebenfalls schon Verbesserungen, trotzdem wäre dies noch nicht robust genug, was sich ganz besonders im Laufe der letzten Monate gezeigt habe. Dahingehend heißt es:

„Hacks und Ausfälle passieren oft, während auch Betrugsprojekte noch allgegenwärtig sind. In einigen Fällen haben die Verwischungen von Eigentumsrechten, Verwahrungsarrangements und finanziellen Abbildungen einen hohen Grad an Verwirrung geschaffen.“

In diesem Kontext hat die Krise laut der Regulierungsbehörde im negativen Sinne „die Verflechtungen der Branche[…] durch eine Vielzahl an undurchsichtigen Leih- und Investitionsgeschäften“ aufgezeigt.

Hinzu kommt, dass die Marktteilnehmer oftmals „stark gehebeltes Trading betreiben“, was den Dominoeffekt im Worst-Case umso schlimmer macht.

Daraus schlussfolgert die Bankenaufsicht, dass Finanzinstitute bei einer etwaigen Zusammenarbeit mit der Kryptobranche „vorsichtig sein und nur langsam vorgehen sollten“.

Dahingehende Pläne sollten zuvor immer mit den vorgesetzten Stellen abgesprochen werden, denn in einigen Fällen ist sogar eine Erlaubnis nötig, weshalb es ggf. Rücksprache mit den Behörden braucht.