Am 18. Oktober fand die Eröffnungsfeier einer neuen Mining-Farm, die sich als eine der "größten der Welt" bezeichnet, in der armenischen Hauptstadt statt. Das geht aus einem Bericht der lokalen Plattform News Armenia hervor. Berichten zufolge waren der armenische Premierminister und andere hochrangige Regierungsmitarbeiter anwesend.

Die neue Mining-Farm ist Berichten zufolge ein Joint Venture zwischen dem großen armenischen Konglomerat Multi Group, der von dem Oligarchen und Politiker Gagik Zarukyan gegründet wurde, und dem umstrittenen internationalen Mining-Unternehmens Omnia Tech.

Zarukyan ist der Gründer der Zarukyanischen Allianz, die der zweitgrößte parlamentarischen Block im armenischen Parlament ist. Diese hat bei den Wahlen 2017 über 27 Prozent der Stimmen erhalten; Er soll auch ein "wichtiger" Geschäftspartner des ehemaligen armenischen Präsidenten Robert Kocharyan sein.

Die Multi Group beschäftigt über ihre verschiedenen Tochtergesellschaften mehr als 25.000 Mitarbeiter, so News Armenia.

Neben dem Premierminister Nikol Pashinyan und Zarukyan waren zahlreiche andere, internationale Geschäftsleute auf der Veranstaltung. Zarukyan erklärte, dass die Veranstaltung Gäste "aus fast vierzig Ländern" hatte. Laut News Armenia sagte er weiter:

"Das ist ein wichtiger Schritt für die Entwicklung der Informationstechnologiebranche. Besonders weil Vertreter aus ausländischen Wirtschaftskreisen sich mit Regierungsmitgliedern treffen wollen, um über mögliche neue und ambitionierte Investitionen in die armenische Wirtschaft zu sprechen. Dabei soll auch die Grundlage für die Zusammenarbeit weiter ausgebaut werden."

News Armenia berichtet, dass umgerechnet rund 43 Mio. Euro in den Aufbau der neuen Mining-Farm investiert wurden. Diese soll derzeit über 3.000 Bitcoin (BTC) und Ethereum (ETH) Mining-Maschinen und in Zukunft 120.000 beherbergen können.

Im Bericht heißt es außerdem, dass "Omnia der Eigentümer der verwendeten Ausrüstung in den Farmen ist", die dem führenden Cloud-Mining-Unternehmen Genesis Mining gehören. Weiterhin heißt es, dass "Omnia Genesis mit Mining-Ausrüstung versorgt und deren Wartung finanziert".

Dieser letzte Aspekt ist sehr umstritten, da Omnia  2017 vorgeworfen wurde, den Markennamen Genesis missbraucht und fälschlicherweise behauptet zu haben, mit der renommierten Firma in Verbindung zu stehen; Genesis hat diese Behauptungen wiederholt zurückgewiesen und klargestellt, dass Omnia lediglich Hashpower von der Firma gekauft hatte und Kunde war. Eine offizielle Partnerschaft oder wesentliche Geschäftsbeziehungen gebe aber nicht.

Im Mai dieses Jahres wurde Omnia vom Sicherheitsforscher Chris Kubecka auch vorgeworfen, ein Pyramidenschema zu betreiben. Der Forscher hat dabei ebenfalls die Behauptung des Unternehmens, es habe eine legitime Verbindung zu Genesis, hervorgehoben.

Wie bereits berichtet, hat der russische Premierminister Dmitri Medwedew vorgeschlagen, dass alle Länder der eurasischen Wirtschaftsunion (EAEU), einschließlich Armenien, aufgrund der "starken" und "engen" wirtschaftlichen Beziehungen zwischen den Mitgliedern des Blocks einen einheitlichen Ansatz für die Krypto-Regulierung entwickeln sollten.