Die australische Verbraucherschutzbehörde ACCC zerrt den Facebook-Mutterkonzern Meta Platforms vor Gericht, wobei die Behörde dem Sozialen Netzwerk vorwirft, „falsche, irreführende und täuschende“ Werbeanzeigen für betrügerische Krypto-Projekte zu schalten.

So sollen einige Anleger durch die betrügerischen Projekte inzwischen mehrere hunderttausend Dollar verloren haben.

Seit Februar steht Meta verstärkt im Blick der australischen Behörden. So hatte Cointelegraph erst vor einigen Wochen berichtet, dass die ACCC bereits wegen betrügerischer Krypto-Werbung gegen den Konzern ermittelt. Der australische Milliardär Andrew Forrest geht in diesem Zusammenhang ebenfalls gegen das Soziale Netzwerk vor, denn in einigen Fällen wird in den betrügerischen Anzeigen mit seinem Namen geworben.

Wie es in einer entsprechenden Mitteilung der ACCC heißt, soll Meta „dabei geholfen oder gebilligt haben, dass die Werbenden ihre falschen und irreführenden Anzeigen schalten konnten“.

Die ACCC verweist in diesem Zusammenhang auf „Betrugsanzeigen“, in denen vermeintlich australische Prominente wie Unternehmer Dick Smith, Fernsehmoderator David Koch und Politiker Mike Baird für die betreffenden Projekte werben.

Die Anzeigen beinhalten dubiose Links, die auf Seiten außerhalb von Facebook verweisen, auf denen wiederum Fake-News zu finden sind, in denen unter anderem mit gefälschten Zitaten von besagten Promis für „Kryptowährungen oder Schneeballsysteme“ geworben wird.

„Die Nutzer wurden zur Anmeldung aufgefordert, woraufhin die Betrüger sie mit verschiedenen Taktiken, darunter zum Beispiel ständige Telefonanrufe, massiv unter Druck gesetzt haben, um Geld in die Betrugsprojekte zu überweisen“, so die Behörde weiter.

ACCC-Chef Rod Sims sieht dabei auch das Soziale Netzwerk in der Pflicht, weshalb er meint, dass „Meta für die Werbeanzeigen verantwortlich ist, die auf der eigenen Plattform veröffentlicht werden“. Zudem würde das Unternehmen daran verdienen, dass derartige Werbeanzeigen eben nicht entfernt werden:

„Es ist ein wichtiger Teil des Geschäftsmodells von Meta, dass der Facebook-Algorithmus dafür sorgt, dass sich Werbende an diejenige Zielgruppe wenden können, die am wahrscheinlichsten auf die jeweiligen Anzeigen klicken und damit auf der vorgesehenen Landing-Page landen. Die Klicks auf die von den Anzeigen vorgesehenen Landing-Pages generieren einen beträchtlichen Umsatz für Facebook.“

„In einem besonders schockierenden Fall, der uns vorliegt, hat ein Verbraucher mehr als 650.000 US-Dollar durch eine dieser betrügerischen Maschen verloren, die auf Facebook als legitime Investitionsmöglichkeit beworben werden. Das ist einfach nur eine Schande“, so Sims weiter.

Die ACCC argumentiert, dass das Verhalten des Konzerns gegen das australische Verbraucherschutzrecht (ACL) und das australische Wertpapier- und Investitionsrecht (ASIC Act) verstößt, weshalb die Behörde „Unterlassung, Strafzahlungen, Schadensersatzzahlungen und weiteres“ fordert.