Die Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin) hat gegen den deutschen Ableger der Silicon Valley Bank (SVB) ein Veräußerungs- und Zahlungsverbot verhängt, wie aus einer Mitteilung der Behörde vom 13. März hervorgeht. Grund sei “eine bestehende Gefahr für die Erfüllung der Verpflichtungen gegenüber den Gläubigern”. 

Außerdem ordnete die BaFin mit sofortiger Wirkung an, die Zweigniederlassung der SVB in Frankfurt am Main für den Kundenverkehr zu schließen (Moratorium). 

Diese Maßnahmen bleiben so lange in Kraft, bis die weitere Entwicklung der Geschäfte der SVB in Santa Clara (Kalifornien) geklärt ist. Seit dem 10. März ist die US-Mutter der Bank vorübergehend geschlossen und befindet sich unter staatlicher Kontrolle. Ein paar Tage zuvor hat die 1983 gegründete SVB wegen Liquiditätsproblemen massive Geldabflüsse verzeichnet.

Keine Gefahr für deutsche Finanzstabilität

Der deutsche Ableger der Silicon Valley Bank betrieb kein Einlagengeschäft in Deutschland. Das Moratorium hat daher keine Auswirkungen auf die Einlagensicherung in Deutschland und “stellt keine Bedrohung für die Finanzstabilität dar”, so die BaFin. 

Die seit 2018 in Deutschland ansässige SVB Germany durfte nur Kredite (vor allem an Startups) vergeben. In den vergangenen drei Jahren ist es der Bank gelungen, die Bilanzsumme mehr als zu verdreifachen. Ende 2022 belief sie sich auf 789,2 Millionen Euro. Die Filiale beschäftigte 2021 rund 13 Mitarbeiter. 

Droht eine neue Kryptokrise? 

Weltweit herrscht Besorgnis über die Bankenkrise in den USA. Startups geraten unter Druck, da die SVB insgesamt 3.600 Kunden in ganz Europa finanziell unterstützte. Deutsche Unternehmen wie HelloFresh, Lilium oder Codesphere sind betroffen. 

Auch für den Kryptomarkt ist diese Entwicklung von großer Bedeutung. Denn, genau wie die nun insolvente Kryptobank Silvergate, die als Tor zwischen der Fiat- und Kryptowelt fungierte, hat die technologieaffine SVB ebenso Verbindungen in die Kryptowelt. So rutschte der bekannte Stablecoin USDC am 11. März unter 1 US-Dollar ab, weil es hieß, dass der Emittent Circle rund 3,3, Milliarden US-Dollar bei der zahlungsunfähigen SVB halte.