Die Wertpapieraufsicht der Bahamas SCB gab bekannt, dass sie am 12. November die Übertragung aller digitalen Vermögenswerte von FTX Digital Markets (FDM) auf eine digitale Wallet im Besitz der Kommission angeordnet hat.

In einer Erklärung vom 17. November sagte die SCB, sie habe ihre Befugnisse als Regulierungsbehörde auf Basis einer Anordnung des Obersten Gerichtshofs ausgeübt und die Vermögenswerte "zur sicheren Verwahrung" in eine von der Kommission kontrollierte digitale Wallet verschoben.

Die SCB begründete den Schritt damit, es seien "dringende vorläufige regulatorische Maßnahmen notwendig, um die Interessen der Kunden und Gläubiger von FDM zu schützen".

Bestimmte Geldbewegungen aus der vergangenen Woche könnten damit erklärt werden.

Am 11. November meldete die Krypto-Community eine Reihe von verdächtigen Transaktionen in Wallets, die mit FTX und FTX.US in Verbindung stehen. Analysten meldeten dabei, dass rund 663 Millionen US-Dollar abgezogen wurden. Es wurde vermutet, dass 477 Millionen US-Dollar gestohlen und der Rest von FTX selbst in ein sicheres Lager gebracht wurde.

In der Erklärung der SCB wurde jedoch nicht erwähnt, wie viel von den digitalen Vermögenswerten von FDM aufgrund der Anordnung verschoben wurden.

Cointelegraph hat die SCB um einen Kommentar gebeten, aber bisher noch keine Antwort erhalten.

Zwei Tage vor der Anordnung, nämlich am 10. November, wurden die Vermögenswerte von FDM eingefroren und die Registrierung von FTX im Land ausgesetzt.

Damals hieß es auch, die Vermögenswerte von FDM dürften nur mit Zustimmung eines vorläufigen Insolvenzverwalters, der vom Obersten Gerichtshof ernannt wurde, bewegt werden.

Die Situation um FTX entfaltet sich weiter und zeigt immer mehr Auswirkungen.

Am 15. November beantragte FDM bei einem New Yorker Gericht Insolvenzschutz, damit das bahamaische Liquidationsverfahren in den USA anerkannt wird.

Brian Simms, der vom Gericht zum vorläufigen Insolvenzverwalter ernannt wurde und das Konkursverfahren von FTX Digital Markets auf den Bahamas beaufsichtigt, argumentierte, dass FDM nicht die Berechtigung habe, in den vereinigten Staaten einen Insolvenzantrag zu stellen. Er meinte, der Antrag sei ungültig.

Am 17. November hat FTX Trading Limited in einem Dringlichkeitsverfahren argumentiert, dass das Insolvenzverfahren vor einem US-Insolvenzgericht stattfinden sollte, um "dem Chaos ein Ende zu setzen und sicherzustellen, dass die Vermögenswerte in einem geordneten Verfahren gesichert und eingezogen werden können".

In demselben Antrag heißt es auch, man habe "glaubwürdige Beweise dafür, dass die bahamaische Regierung für den unbefugten Zugriff auf die Systeme der Schuldner verantwortlich ist, um an die digitalen Vermögenswerte der Schuldner zu gelangen, wie es nach Beginn dieser Verfahren geschah".