Jamaika macht schnelle Fortschritte bei seiner digitalen Zentralbankwährung (CBDC). Die Bank von Jamaika, kurz BOJ, hat den ersten Stapel der CBDC geprägt.

Die BOJ gab offiziell bekannt, dass ihre CBDC-Abteilung den Prägungsprozess für die digitale Währung bei einer Finanzzeremonie am Montag demonstriert habe.

Am Emissionsprozess für eine digitale Version des Jamaika-Dollars (JMD) nahmen der jamaikanische Finanzminister Nigel Clarke, der Gouverneur der BOJ Richard Byles und eine Gruppe hochrangiger Führungskräfte der BOJ sowie ein Managementteams des irischen Technologieunternehmens eCurrency Mint teil.

Der Ankündigung zufolge plant die BOJ, im Rahmen eines Pilotprojekts für digitale Währungen, das im Dezember dieses Jahres endet, umgerechnet insgesamt 1,47 Millionen US-Dollar in Form einer CBDC an Einlageninstitute und autorisierte Zahlungsdienstleister auszugeben.

Minister Clarke erklärte, die jamaikanische Regierung habe schnelle Fortschritte bei der Entwicklung des Digitalwährungsprojekts des Landes erzielt. Dabei betonte er die wichtige Rolle, die diese bei der Schaffung einer digitalen Wirtschaft für Jamaika gespielt habe. Er sagte auch, die lokalen Gesetzgeber würden an einer Gesetzesänderung arbeiten. Bis Ende 2021 soll dabei eine Rechtsgrundlage für die jamaikanische CBDC erarbeitet werden.

Laut dem BOJ-Gouverneur Byles sei der nächste Schritt ein einfacher Zugang zur CBDC für möglichst viele Leute und die Sicherstellung der Akzeptanz.

In der Ankündigung heißt es, die jamaikanische CBDC soll den Nutzern einige Vorteile bieten, zum Beispiel ein "leichterer Zugang zu effizienten und sicheren Zahlungen". "Den Einlageninstituten und der BOJ selbst ermöglicht die CBDC, die Prozesse und Kosten im Zusammenhang mit der Bargeldverwaltung zu verbessern", so die Zentralbank weiter.

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Cointelegraph bat die BOJ um einen Kommentar, erhielt aber bis Redaktionsschluss keine Antwort.

Gouverneur Byles gab auch bekannt, die erste Einführung der jamaikanischen CBDC sei für August vorgesehen. Die von der BOJ kontrollierte und ausgegebene CBDC soll eine Ergänzung für das jamaikanische Bargeld darstellen und es Finanzinstituten ermöglichen, die Währung an private und geschäftliche Kontoinhaber auszugeben. Die digitalen Token sind dabei 1:1 an den JMD gekoppelt.

Immer mehr Länder planen eigene digitale Zentralbankwährungen. Darunter etwa Venezuela, das im Oktober ein CBDC-Projekt starten will. Laut einer Analyse des JPMorgan-Strategen Josh Younger vom Freitag könnten Einzelhandels-CBDCs Geschäftsbanken verdrängen und zu einem Verlust von 20 oder 30 Prozent ihrer Finanzierungsbasis führen.