• Russlands Finanzministerium wäre mit Einführung von Stablecoins einverstanden.

  • Russische Zentralbank lehnt Stablecoins wegen „hoher Risiken“ ab.

  • Zentralbank will augenscheinlich keine Konkurrenz für den digitalen Rubel.

Im anhaltenden Zwist beim Thema Kryptowährungen zwischen der russischen Zentralbank (CBR) und dem russischen Finanzministerium hat erstere nun den Vorschlag des Ministeriums kritisiert, dass Stablecoins in Russland eingeführt werden könnten.  

Laut Medienberichten soll ein Sprecher der Zentralbank die Einführung von Stablecoins in Russland ganz klar abgelehnt haben, nachdem Ivan Chebesko, der Direktor für finanzpolitische Entscheidungen im Finanzministerium, dies letzte Woche in die Debatte eingebracht hatte.

So hatte Chebeskov angegeben, dass das Ministerium der Einführung von russischen Stablecoins auf Basis von Vermögenswerten wie „Rubel, Gold, Öl oder Weizen“ prinzipiell zustimmen würde. Vielmehr bezeichnete er diese als „den richtigen Weg“ für Innovation in der Finanzbranche und forderte privatwirtschaftliche Unternehmen sogar auf, sich an derartigen Finanzinstrumenten auszuprobieren.

Der Sprecher der russischen Zentralbank entgegnet allerdings, dass derartige Stablecoins „mit einem großen Risiko einhergehen“, denn die Herausgeber sind nichts zwangsläufig im Besitz der angebundenen Vermögenswerte bzw. können deren Wertentwicklung nicht beeinflussen. Dementsprechend könnte also auch die Wertstabilität der Stablecoins nicht garantiert werden.

Im Sinne der bisherigen Linie der Zentralbank ergänzt der CBR-Sprecher, dass der Rubel das einzige offizielle Zahlungsmittel Russlands und dass höchstens ein digitaler Rubel „die Vorteile von digitalen Zahlungen und die Zuverlässigkeit einer Landeswährung verbinden kann“. Wenig verwunderlich, denn einige Beobachter sind wiederum der Ansicht, dass die kritische Haltung der russischen Zentralbank mit deren eigenen Bestrebungen zur Einführung einer Zentralbank-Digitalwährung (CBDC) zusammenhängt.

Am 29. Juni hatte die CBR noch in Aussicht gestellt, dass Krypto-Mining zukünftig unter bestimmten Voraussetzungen legalisiert werden könnte, woraufhin wiederum das Finanzministerium kritisch widersprach. Der Zwist geht also weiter.