Die Regierung von Joe Biden arbeitet Berichten zufolge an einem Gesetzesrahmen für Stablecoin-Herausgeber, durch den diese auf eine Stufe mit Banken gestellt werden würden. Die Kryptobranche horcht auf.

Wie das Wall Street Journal am gestrigen Freitag unter Berufung auf interne Quellen berichtet hat, will die Regierung den Kongress von einer „Sondergenehmigung“ für Stablecoin-Herausgeber und vergleichbare Krypto-Unternehmen überzeugen. Obwohl bisher noch unklar ist, was das Gesetz genau beinhaltet, ist davon auszugehen, dass der Entwurf dahingehende Änderungen vorsieht.

Amerikanische Politik und Behörden haben in den letzten Monaten vermehrt gefordert, dass an den US-Dollar angebundene Stablecoins verstärkt reguliert werden müssen. So meinte Zentralbankchef Jerome Powell in dieser Woche zum Beispiel, dass Stablecoins wie Tether (USDT) und USDC Coin (USDC) denselben Regulierungsvorschriften wie Geldmarktfonds unterliegen sollten. Ein Generalverbot für Kryptowährungen wie Bitcoin (BTC) lehnt Powell nichtsdestotrotz ab.

Wie Cointelegraph im Juli berichtet hatte, hat die US-Zentralbank im Juli ein gemeinsames Forschungspapier mit der Yale University über eine mögliche Regulierung von Stablecoins vorgelegt. Dabei kommen die Autoren zu dem radikalen Ergebnis, dass es letztendlich nur zwei Möglichkeiten gibt. Entweder sollen die Stablecoins dem öffentlichen Geld gleichgesetzt und den gleichen Regularien untergeordnet werden oder durch die Einführung einer Zentralbank-Digitalwährung massiv besteuert werden.

Stablecoins sind zumeist an Landeswährungen wie den US-Dollar angebunden. Die Anlageklasse hat inzwischen einen Marktwert von 128 Mrd. US-Dollar, wie aktuelle Zahlen zeigen. Marktführer Tether macht dabei mehr als die Hälfte des Markts aus, während Konkurrenten wie USDC und Binance (BUSD) in diesem Jahr ebenfalls beträchtliche Teile erobern konnten. Mit dem Wachstum gehen jedoch auch Befürchtungen um die tatsächliche Liquidität und Abdeckung durch die Herausgeber einher.

Die Tether Holdings musste ihre Vermögen in den letzten Monaten und Jahren bereits regelmäßig offenlegen, nachdem ein Rechtsstreit mit der New Yorker Staatsanwaltschaft dem Stablecoin-Unternehmen dies auferlegt hatte. Im Mai hat Tether dann erstmals die volle Konstellation der eigenen Reserve aufgedeckt.