In aktuellen Studien der US-Zentralbank zu digitalen Zentralbankwährungen (CBDCs) werden nun auch Stablecoins angesprochen. Die Zentralbank will in einem Papier feststellen, ob diese effektiv reguliert werden können. 

In dem Papier, das am 17. Juli in der eLibrary von SSRN veröffentlicht wurde, erklären Gorton und Zhang, "privat hergestelltes Geld" wie Stablecoins sei "kein effektives Tauschmittel, weil es nicht immer zum Nennwert akzeptiert wird und Leute daraus flüchten können". Die Autoren schlagen Lösungen vor, um diese Probleme anzugehen. Sie bezeichnen diese als "systemische Risiken, die durch Stablecoins entstehen".

Sie gehen zunächst auf die Geschichte des privaten Geldes ein und sprachen über die sogenannte Free Banking Era in den Vereinigten Staaten, die von 1837 bis 1864 ging. Die Forscher kamen zu dem Schluss, dass politische Entscheidungsträger zwei Möglichkeiten haben, Stablecoins zu regulieren: Sie müssen Stablecoins entweder zu gleichwertigem, öffentlichem Geld machen oder eine CBDC herausbringen. Das würde eine Besteuerung privater Stablecoins bedeuten, bis sie nicht mehr existieren.

Bei der ersten Option könnte die Regierung verlangen, dass Stablecoins über bei der FDIC versicherte Banken ausgegeben werden. Sie könnte auch vorschreiben, dass alle Stablecoins vollständig durch Staatsanleihen bei der US-Zentralbank besichert werden müssen.

Das Papier ging am Sonntag auf Twitter viral. Die Avanti-Gründerin Caitlin Long sieht sogar eine Verbindung zwischen dem Veröffentlichungsdatum und einer geplanten Stablecoin-Arbeitsgruppe unter der Leitung von Finanzministerin Janet Yellen.

Ab dem 19. Juli will Yellen die Arbeitsgruppe des Präsidenten für Finanzmärkte einberufen. Dort soll über Stablecoins diskutiert werden. In der Gruppe kommen verschiedene Regulierungsbehörden zusammen, um die potenziellen Vorteile und Risiken von Stablecoins zu bewerten.

In letzter Zeit wird viel über Stablecoins diskutiert. Der Vorsitzende der US-Zentralbank Jerome Powell fordert eine strengere Regulierung von Vermögenswerten wie Tether (USDT). Vor dem Repräsentantenhaus am 14. Juli sagte Powell, es sei unwahrscheinlich, dass Kryptowährungen in absehbarer Zeit eine Rolle im Zahlungssystem spielen würden, da sie zu volatil seien.

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Bisher waren die Forscher der US-Zentralbank einer CBDC gegenüber eher offen. Allerdings haben die Vereinigten Staaten im Gegensatz zu Asien und Europa keine unmittelbaren Pläne für einen sogenannten digitalen Dollar. Trotz der feindseligen Haltung gegenüber Bitcoin (BTC) hat sich China bei der Ausgabe einer zentral gesteuerten digitalen Währung als einer der Spitzenreiter entpuppt.