• BIZ und IOSCO bringen neue Leitlinien für die Stablecoin-Regulierung heraus.
  • Für diese sollen nun dieselben Regeln gelten, wie für traditionelle Finanzsysteme.
  • Es gilt demnach auch für Stablecoins der Grundsatz: "Gleiches Risiko, gleiche Regulierung".

Der Grundsatz "gleiches Risiko, gleiche Regulierung" für Kryptowährungen wurde am Mittwoch mit der Veröffentlichung neuer Leitlinien für Stablecoin-Arrangements (SAs) bestätigt. In einem neuen Leitfaden des Ausschusses für Zahlungsverkehrs- und Marktinfrastrukturen (CPMI) der Bank für Internationalen Zahlungsausgleich (BIZ) und der Internationalen Organisation der Wertpapieraufsichtsbehörden (IOSCO) werden die Grundsätze für Finanzmarktinfrastrukturen (PFMI) für Zahlungsverkehrs-, Clearing- und Abwicklungssysteme auf systemrelevante Wertpapierfirmen angewendet, die Stablecoins transferieren. 

Das Dokument ist für SA-Designer und -Betreiber bestimmt und erweitert die PFMI-Normen auf SAs, ohne neue Normen dafür zu schaffen. Es heißt darin:

"Ein SA muss möglicherweise seine Regeln, Verfahren, Governance-Vereinbarungen und ihren Risikomanagementrahmen unter Berücksichtigung dieser Leitlinien ändern, damit es sich in der Praxis an die PFMI halten kann."

Diese SAs werden darin wie folgt definiert: "Ein Arrangement, das eine Reihe von Funktionen kombiniert, um ein Instrument zu schaffen, das als Zahlungsmittel und/oder Wertaufbewahrungsmittel verwendet werden soll." In der Leitlinie werden Vorschläge gemacht, um zu bestimmen, für welche SAs sie gilt, da nur SAs darunter fallen, die "systemrelevant" sind.

Die PFMI wurden als Reaktion auf die Finanzkrise 2008 geschaffen und 2012 veröffentlicht. Alle Normen gelten im Rahmen der neuen Leitlinien für SAs. Die Autoren haben dabei allerdings nur vier der 24 Grundsätze und wichtigsten Erwägungen näher erläutert: Governance, Risikomanagement, Endgültigkeit von Abrechnungen und Geldabrechnungen. Sie erklärten, es werde noch ein separater Artikel über SAs mit mehreren Währungen herausgegeben.

Caroline D. Pham, Kommissarin der US-Regulierungsbehörde CFTC und Ko-Vorsitzende der CPMI-LOSCO Policy Standing Group, sagte am Mittwoch in einer Erklärung auch: "Dieser Bericht ist ein wichtiger Schritt zur Festlegung internationaler Standards für Stablecoin-Arrangements und eines kohärenten Regulierungsrahmens, der das globale Finanzsystem schützt."

Auch andere Institutionen arbeiten an der Regulierung von Stablecoins. Der US-Finanzstabilität wird voraussichtlich im Oktober eine internationale Regulierung für Stablecoins vorschlagen. In den USA wurde der Stablecoin TRUST Act eingeführt, um Stablecoins zu regulieren und in das Finanzsystem zu integrieren.