Das Projekt Agora der Bank für Internationalen Zahlungsausgleich (BIZ) hat 41 private Finanzunternehmen an Bord geholt und ist in die Planungsphase eingetreten. Das im April von der BIZ und sieben Zentralbanken ins Leben gerufene Projekt untersucht, wie Token-basierte Einlagen von Geschäftsbanken mit Token-basierten digitalen Zentralbankwährungen (CBDCs) auf einer einzigen Plattform integriert werden können.
Unter den Teilnehmern aus dem Privatsektor sind etwa Visa und Mastercard, SWIFT, die Schweizer Börse SIX Digital Exchange, das japanische Finanzdienstleistungsunternehmen Monex Group, Clearingunternehmen und eine Reihe großer Banken. Das Institute of International Finance, eine Handelsgruppe für Finanzdienstleistungen, wurde ausgewählt, um die privaten Teilnehmer, die auf eine Einladung zur Teilnahme vom Mai reagierten, einzubinden.
Effizientere Transaktionen
Das Projekt Agora ist jetzt das größte Projekt der BIZ im Hinblick auf die Teilnehmerzahl. Weitere Teilnehmer sind dabei die Bank von Frankreich (als Vertreterin des Eurosystems), die Bank von Japan, die Bank von Korea, die Bank von Mexiko, die Schweizerische Nationalbank, die Bank von England und die Federal Reserve Bank of New York.
Das Projekt Agora behebt "strukturelle Ineffizienzen" im bestehenden internationalen Zahlungsverkehrssystem, indem es das von der BIZ entwickelte Unified-Ledger-Konzept anwendet. Es konzentriert sich insbesondere auf die Kundenüberprüfung und die Bekämpfung von Geldwäsche, da diese Schritte heutzutage häufig von Intermediären bei einer Transaktion durchgeführt werden. Die BIZ erklärte dazu in einer Stellungnahme:
"Das Projekt wird untersuchen, wie tokenisierte Geschäftsbankeinlagen nahtlos mit tokenisiertem Wholesale-Zentralbankgeld in einer öffentlich-privaten, programmierbaren Kernfinanzplattform integriert werden können."
Vorführung des Unified Ledger
Der Leiter der BIZ Agustin Carstens beschrieb in einer Präsentation im Jahr 2023, wie sich die BIZ ein Unified Ledger vorstellt: Ein einheitliches Hauptbuch hätte eine offene Architektur mit Programmierbarkeit und Zusammensetzbarkeit. CBDC und tokenisierte Einlagen würden in partitionierten Bereichen eines Ledgers existieren, wobei Smart Contracts ihre Interaktion erleichtern würden. Mehrere einheitliche Hauptbücher könnten miteinander interagieren.
Wie das Projekt Agora internationale Transaktionen vereinfachen könnte. Quelle: Bank für Internationalen Zahlungsausgleich
Die Projektteilnehmer haben auch die Aufgabe, rechtliche und regulatorische Fragen und Lücken in den sieben vertretenen Regionen zu ermitteln, die sich auf Tokenisierung und CBDC auswirken. Das Projekt Agora wird voraussichtlich bis Ende 2025 laufen. Dann wird ein Abschlussbericht veröffentlicht.
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