Die Bank für Internationalen Zahlungsausgleich hat sich in einem Arbeitspapier mit der dezentralisierten Finanzierung (DeFi) auseinandergesetzt und das DeFi Stack Reference (DSR)-Modell eingeführt, um die Funktionalität und die Risiken dieser Technologie zu illustrieren. In dem Bericht wurde die Integration von DeFi im traditionellen Finanzwesen erörtert und Wege vorgeschlagen, wie man diese Risiken im Zuge der Integration bewerten kann.

In dem Papier wurden die Architektur, technischen Grundlagen und Funktionalitäten von DeFi-Protokollen mit beträchtlichen technischen Details untersucht. "In vielen Kreisen fehlt es noch an tieferem Verständnis für DeFi", so die Autoren. "Daher ist ein spezifisches Rahmenwerk für bessere praktische Kenntnisse dieser Technologie notwendig."

Der Aufwand zahle sich dem Papier zufolge aus, weil DeFi einige Innovationen biete:

"Noch ist unklar, ob und in welchem Ausmaß DeFi in Zukunft einen Einfluss haben wird. Dennoch betrachten wir DeFi als eine relevante Entwicklung, da der Bereich innovative Technologien verwendet, die in zukünftigen Finanzökosystem eine Rolle spielen könnten."

Algorithmische Automatisierung, "wettbewerbsfähige Finanztechnologie" und Transparenz "sind auch über die Kryptowährungsmärkte hinaus interessant", wie es weiter im Papier hieß. Mit wettbewerbsfähiger Finanztechnologie beziehen sich die Autoren auf die Möglichkeit, Smart Contracts kombinieren zu können, um komplexe und einzigartige Finanzprodukte zu schaffen.

Das DSR-Modell unterteilt DeFi in drei Schichten: Schnittstelle, Anwendung und Abrechnung. Dazu gibt es auch Unterteilungen, die die Variationen bei DeFi-Technologien ermöglichen. In dem Papier wurden verschiedene Token, Blockchains und Finanzdienstleistungen als Beispiele verwendet. Die Situation um Terra (LUNA) wurde detailliert erörtert, da man einige Lektionen daraus ziehen kann und zeigt auch, wie effektiv die Autoren recherchieren.

Das Arbeitspapier ist in derselben Woche erschienen, in der das Weltwirtschaftsforum eine Übersicht über dezentralisierte autonome Organisationen veröffentlicht hat. Diese beiden Arbeiten ergänzen sich ziemlich gut, da auch die Veröffentlichung des Weltwirtschaftsforums umfassend, aber weniger technisch war.

Die Bank für Internationalen Zahlungsausgleich beschäftigt sich regelmäßig mit der Forschung an digitalen Zentralbankwährungen. Sie ist im Hinblick auf Kryptowährungen sehr vorsichtig. Ab dem 1. Januar 2025 gilt für international aktive Banken eine Grenze von 2 Prozent im Hinblick auf Krypto-Vermögenswerte in den Reserven. Diese Grenze hat die BIZ festgelegt.