Die Bank für Internationalen Zahlungsausgleich (BIZ) hat die vollständigen Einzelheiten ihres Pilotprojektes mBridge zur Verwendung digitaler Zentralbankwährungen (CBDCs) für den Devisenhandel veröffentlicht. Geschäftsbanken in vier Ländern haben grenzüberschreitende Überweisungen mittels CBDCs und Distributed-Ledger-Technologie (Blockchain) im Rahmen des Projekts getätigt. Dieses wurde nun als Erfolg gefeiert.

Zwanzig Geschäftsbanken in Hongkong, China, den Vereinigten Arabischen Emiraten und Thailand nutzten die maßgeschneiderte Plattform mBridge Ledger sowie die von ihren jeweiligen Zentralbanken ausgegebenen CBDCs und haben zwischen dem 15. August und dem 23. September Zahlungs- und Devisentransaktionen im Namen ihrer Firmenkunden durchgeführt. Über die Plattform wurden über 12 Millionen US-Dollar ausgegeben und über 160 Transaktionen im Wert von mehr als 22 Millionen US-Dollar abgewickelt.

Die Plattform mBridge Ledger nutzte eine plattformübergreifende Infrastruktur mit direktem Zugang und ermöglichte es, Peer-to-Peer-Transaktionen in Echtzeit mit dem HotStuff+-Konsensmechanismus durchzuführen. Das dynamische Schwellen-Konsensprotokoll Dashing wird ebenfalls getestet.

Das Projekt hat eine Reihe von politischen Herausforderungen deutlich gemacht. Nach Ansicht der Autoren des Projektberichtes ist die rechtliche Einstufung einer CBDC die wichtigste Frage. Dazu hieß es:

"Die typische Frage ist, ob eine CBDC auf der Plattform als Währung, als Darstellung von Geldern auf einem Konto bei der Zentralbank, als Schuld oder als etwas anderes eingestuft wird."

Die neue Technologie wirft sogar noch grundsätzlichere Fragen auf, wie die Autoren weiter ausführen:

"Die Ausweitung des Zugangs zu Zentralbankgeld direkt auf ausländische Teilnehmer und die Durchführung von Transaktionen auf einem gemeinsamen Ledger erfordern eine weitere Untersuchung der politischen, datenschutzrechtlichen und Governance-Aspekte.

In den Jahren 2023 und 2024 werden praktische Fragen behandelt, darunter etwa die Integration des Liquiditätsmanagements und die Ermittlung von Devisenkursen.

Das BIS Innovation Hub Centre in Hongkong hat in den letzten Tagen mehrere Berichte veröffentlicht. Das BIZ-Zentrum veröffentlichte am 24. Oktober gemeinsam mit der Hongkonger Währungsbehörde und dem United Nations Climate Change Global Innovation Hub die Ergebnisse ihres Projektes Genesis 2.0, bei dem es um tokenisierte grüne Anleihen ging. Die BIZ und die HKMA haben CBDCs für Privat- und Großkunden getrennt untersucht. Am 21. Oktober haben sie den aktuellsten Bericht über ihr CBDC-Projekt Aurum veröffentlicht.