Bitcoin (BTC) ist am Freitagvormittag bei 37.500 US-Dollar an seine Grenzen gestoßen, was die Experten befürchten lässt, dass weitere Verluste bevorstehen.

Bitcoin-Kursdiagramm (Bitstamp). Quelle: TradingView

Funding weiterhin negativ

Wie die Daten von Cointelegraph Markets Pro und TradingView zeigen, konnte der Bitcoin-Kurs am frühen Freitag nur bis auf ein zwischenzeitliches Hoch von 37.500 US-Dollar klettern.

BTC/USD war nach einem Abschwung bis auf 35.500 US-Dollar eigentlich langsam wieder im Aufwind, doch ein Sprung zurück in höhere Gefilde bleibt dem Krypto-Marktführer vorerst verwehrt.

Da die Funding-Rates weiterhin negativ sind, war allerdings absehbar, dass es zunächst eher weiter in Richtung 30.000 US-Dollar gehen könnte.

„Die Funding-Rates sind durch die Ankündigungen der Zentralbank, die die Bekämpfung der Inflation zum Ziel haben, noch negativer geworden“, wie das Krypto-Marktforschungsinstitut Delphi Digital in diesem Zusammenhang feststellt. Und weiter:

„Alles in allem scheint es, dass der Markt für Bitcoin noch ein tieferes Tief vorsieht, nachdem zuletzt die 34.000 US-Dollar-Marke getestet wurde.“
Bitcoin-Funding-Rates. Quelle: Coinglass

Während die Funding-Rates einen baldigen „Squeeze“ befeuern könnten, bleibt die Lage auf makroökonomischer Ebene angespannt, denn die amerikanische Regierung plant angeblich eine sogenannte „Executive Order“ für den Umgang mit Kryptowährungen.

Damit könnten der Kryptobranche nun ähnliche turbulente Monate bevorstehen wie im vergangenen Jahr, als Auswirkungen des Krypto-Minings auf die Umwelt und die steuerrechtliche Behandlung von Kryptowährungen heiße Themen in der US-Politik waren.

Weil die Kursdiagramme zumindest auf kurze Sicht aktuell nicht viel Grund zur Hoffnung geben, wenden sich die Analysten der Betrachtung des Kaufverhaltens zu.

So weist der Krypto-Experte Material Scientist, der Gründer der Krypto-Analyseplattform Material Indicators, darauf hin, dass in dieser Woche ein Großinvestor ganz besonders stark eingekauft hat.

Wie Cointelegraph berichtet hatte, sind die langfristigen Anleger ebenfalls weiterhin zuversichtlich, was die weitere Kursentwicklung angeht, weshalb von ihnen zunächst kein Verkaufsdruck zu erwarten ist.

Bollinger probiert sich an Ether aus

Die Altcoins orientieren sich unterdessen am schwachen Marktführer, so geht es auch für die alternativen Kryptowährungen heute nicht wirklich nach oben.

Immerhin konnte Klassenprimus Ether (ETH) ein leichtes Plus von 1,1% erzielen, was hoffen lässt, dass die zweitgrößte Kryptowährung langsam wieder in den Tritt kommt.

Selbst John Bollinger, der Erfinder der viel zitierten Bollinger-Bänder, will sich deshalb nun sogar an einer ETH-Investition ausprobieren.

„Ich habe gestern ein wenig ETH gekauft, um mal zu testen. Den Stopp habe ich ziemlich eng angelegt, also eng für Krypto-Verhältnisse. Das sechsstündige Kursdiagramm gefällt mir, und ich habe schon länger nach einer guten Einstiegsmöglichkeit gesucht“, wie der bekannte Finanzexperte verriet. Dem fügt er an:

„Ich bin zwar nicht vollends überzeugt von diesem Trade, aber ich habe wenigstens schon mal den ersten Schritt gemacht.“

Einige seiner Kollegen sind jedoch weniger optimistisch, was die allgemeine Marktlage der Altcoins angeht, denn Bitcoin könnte in den nächsten Tagen und Wochen wieder etwas mehr Marktanteil zurückgewinnen, was der Konkurrenz unweigerlich zum Nachteil wäre.

Marktherrschaft von Bitcoin. Quelle: TradingView