Am Samstag entbrannte in den sozialen Medien eine Debatte über die möglichen Auswirkungen eines Hackangriffs eines Quantencomputers auf Satoshi Nakamotos Bitcoin-Bestand (BTC) und den anschließenden Verkauf dieser Coins auf dem Markt.

Die Debatte begann, als YouTuber Josh Otten einen theoretischen Chart veröffentlichte, wo der Kurs von BTC auf 3,00 US-Dollar abstürzt. Er erklärte, dass das passieren könnte, wenn ein ausreichend leistungsfähiger Quantencomputer auf den Markt kommt und dem pseudonymen Bitcoin-Erfinder Satoshi Nakamoto 1 Million BTC stiehlt und verkauft.

„Viele OGs würden den Flash Crash kaufen. Das Bitcoin-Netzwerk würde überleben. Die meisten Coins sind nicht unmittelbar gefährdet“, sagte der langjährige Bitcoin-Besitzer Willy Woo.

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Quelle: Josh Otten

Allerdings befinden sich etwa 4 Millionen BTC in Pay-to-Public-Key-Adressen (P2PK), darunter auch Satoshis Coins, die bei jeder Transaktion den vollständigen öffentlichen Schlüssel in der Blockchain anzeigen und somit anfällig für Quantenangriffe sind, fügte Woo hinzu.

Die Offenlegung des vollständigen öffentlichen Schlüssels einer Bitcoin-Wallet in der Blockchain setzt diese Wallets in Zukunft Quantenangriffen aus, da ein ausreichend leistungsfähiger Quantencomputer theoretisch in der Lage wäre, den privaten Schlüssel aus dem öffentlichen Schlüssel abzuleiten.

Neuere Arten von BTC-Wallet-Adressen sind nicht so anfällig für Quantenangriffe, da sie nicht die vollständigen öffentlichen Schlüssel in der Blockchain offenlegen. Ist der öffentliche Schlüssel nicht bekannt, kann ein Quantencomputer aus diesen Daten keinen passenden privaten Schlüssel generieren.

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Bitcoin-Bestände von Satoshi Nakamoto. Quelle: Arkham Intelligence

Die Bitcoin- und Krypto-Communities diskutieren weiterhin über die möglichen Auswirkungen von Quantencomputern auf Bitcoin und die Verschlüsselungstechnologie, die Kryptowährungen zugrunde liegt. Einige argumentieren, dass Quantencomputer das Ende der Branche bedeuten werden.

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Bitcoin-OG Adam Back: Bedrohung durch Quantencomputer noch weit weg

Adam Back, ein früher Bitcoin-Besitzer, Cypherpunk und Mitbegründer des Bitcoin-Technologieunternehmens Blockstream, sagte, dass BTC in den nächsten 20 bis 40 Jahren keiner Quantenbedrohung ausgesetzt sei.

Back argumentierte, dass es noch genügend Zeit gebe, um bereits existierende Standards für die Post-Quanten-Kryptografie einzuführen, bevor ein Quantencomputer gebaut werde, der leistungsfähig genug sei, um moderne Verschlüsselungs- und Cybersicherheitsstandards zu knacken.

Der Marktanalyst James Check sagte, dass Quantencomputer keine Gefahr für die Bitcoin-Technologie darstellen, da die Nutzer bis zur Einführung eines funktionsfähigen Quantencomputers auf quantenresistente Adressen umsteigen werden.

Die Quantenbedrohung stellt eher eine Bedrohung für den Marktpreis von Bitcoin dar, da es „keine Chance“ gibt, dass die Bitcoin-Community zustimmt, Satoshis Coins einzufrieren, bevor ein Quantencomputer seine Wallets hackt und die Coins wieder in Umlauf bringt, so Check.