Cathie Wood, die Gründerin der Vermögensverwaltung Ark Investment Management, ist überzeugt davon, dass die Zulassung eines ersten amerikanischen Bitcoin-Indexfonds (ETF) durch den Regierungswechsel von Trump zu Biden deutlich wahrscheinlicher geworden ist, denn damit geht auch ein Führungswechsel bei der zuständigen US-Börsenaufsicht (SEC) einher.

In einem Interview mit dem Fernsehsender CNBC gab Wood vorgestern dementsprechend die Einschätzung ab, dass die „Securities and Exchange Commission“ dadurch nun offener für einen auf Bitcoin (BTC) basierenden Indexfonds sein könnte. Unter der vorherigen Führung hatte die Behörde Anträge wiederholt abgelehnt und verzögert, sodass in den USA bisher noch kein Bitcoin-ETF zugelassen ist.

Die Chefin von Ark Invest ist dabei allen voran wegen der Ernennung von Gary Gensler zum neuen Vorsitzenden der SEC zuversichtlich. Gensler ist bekannt dafür, dass er ein gutes Verständnis der technologischen Konzeption von Digitalwährungen und Bitcoin hat.

Zudem begrüßt sie, dass Valeria Szczepanik, die Leiterin der SEC-Abteilung für Innovation und Finanztechnologie, ab sofort direkt dem neuen Vorsitzenden untersteht. Die Innovationsleiterin wird in der Kryptobranche bereits als „Krypto-Zarin“ betitelt, da dieser Posten ihr großen Einfluss auf die zukünftige Regulierung von Kryptowährungen einräumt, der nun wohl noch direkter zur Geltung kommen wird.

„Ich glaube, die Wahrscheinlichkeit, dass wir einen Bitcoin-ETF bekommen, ist gestiegen“, wie Cathie Wood deshalb hofft. Dahingehend führt sie aus: „Gensler versteht die Technologie, er versteht wie die Kryptowährung funktioniert. […] Wir haben jetzt Leute am Steuer, die die Kryptobranche tatsächlich verstehen.“

Doch auch ohne amerikanischen ETF geht es für Bitcoin aktuell stetig bergauf. Wood führt dies in erster Linie auf das gesteigerte Interesse institutioneller Investoren zurück, wobei sie selbst nicht damit gerechnet hat, dass einige Unternehmen schon so schnell „im großen Stil Landeswährungen bzw. Bargeld in ihren Büchern durch Bitcoin ersetzen“. Den Beispielen von Square und Tesla würden im Laufe der Zeit immer mehr Firmen folgen. Der Zahlungsdienstleister hatte im Oktober 2020 4.709 BTC angekauft, während der innovative Autobauer Anfang des Monats für satte 1,5 Mrd. US-Dollar in Bitcoin investiert hat.

„Wenn alle Unternehmen in den USA 10 % ihres Vermögens in Bitcoin konvertieren, würde der Kurs allein dadurch auf 200.000 US-Dollar steigen“, wie die Investmentexpertin dahingehend vorrechnet.

Ähnlich wie Ark scheinen auch andere Investmentfirmen, eine Chance im Regierungswechsel zu sehen, denn nach der Amtseinführung von Biden sind bereits mehrere neue Anträge für einen Bitcoin-ETF bei der SEC eingegangen. So hat die New York Digital Investment Group zum Beispiel gestern einen entsprechenden Antrag eingereicht, während die Valkyrie Digital Assets diesen Schritt schon am 22. Januar gegangen ist.