Die Hashrate des Bitcoin-Netzwerks ist wieder auf ihr reguläres Niveau zurückgeklettert, nachdem eisige Temperaturen in den Vereinigten Staaten das Stromnetz des Landes unter Druck gesetzt haben. Das hat zu einem vorübergehenden Einbruch der Hashrate geführt.

In den Tagen kurz vor Weihnachten haben sehr niedrige Temperaturen in den Vereinigten Staaten so vielen Stromausfällen geführt und mindestens 28 Menschenleben gekostet.

Bitcoin (BTC)-Miner in Texas, wo ein beträchtlicher Prozentsatz der Hashrate in dem Land herkommt, sollen freiwillig ihren Betrieb zurückgefahren haben, um das Stromnetz zu entlasten. 

Diese Störung hat die Hashrate von Bitcoin einbrechen lassen. Üblicherweise liegt diese um 225-300 Exahashes pro Sekunde (EH/s). Am 25. Dezember fiel sie auf 170,60 EH/s.

Am 6. und 20. Dezember ist sie jedoch wieder auf 241,29 EH/s zurückgekehrt, wie aus Daten der Hashrate-Überwachungressource CoinWarz hervorgeht.

Die Bitcoin-Hashrate errechnet sich aus der Anzahl der Hashes, die von Bitcoin-Minern produziert werden, die versuchen, den nächsten Block zu lösen. Sie gilt als wichtige Metrik im Zusammenhang mit der Bewertung der Sicherheit des Bitcoin-Netzwerks.

Der FutureBit-Gründer John Stefanop reagierte auf dieses kürzliche Ereignis mit einem kontroversen Kommentar. Er meinte, der Rückgang der Hashrate sei auf die gleichzeitige Abschaltung mehrerer "äußerst zentralisierter Miner" zurückzuführen.

"Ich weiß, aber das ändert nichts an der Tatsache, dass einige wenige Miner in Texas 33 Prozent des Netzwerks ausmachen. Alle Transaktionen werden nun 30 Prozent langsamer bestätigt, weil die Hashrate nicht dezentralisiert genug ist", wie er erklärte.

"Wenn die Hashrate gleichmäßig auf der ganzen Welt auf Millionen von kleineren Minern verteilt wäre, anstatt auf einige Dutzend riesige Mining-Anlagen, wäre dieses Ereignis im Netzwerk nicht aufgefallen", so Stefanop weiter.

Der Bitcoin-Bulle Dan Held widerprach Stefanop und antwortete darauf, dass Wettermuster nicht mit zentralisiertem Besitz oder Kontrolle gleichzusetzen seien.

Laut dem Cambridge Bitcoin Electricity Consumption Index, machen die Vereinigten Staaten 37,84 Prozent der durchschnittlichen monatlichen Hashrate aus. Die 4 größten Staaten im Land im Hinblick auf das Bitcoin-Mining sind New York, Kentucky, Georgia und Texas. In jedem von diesen gab es Stromausfälle im Zuge des Kälteeinbruchs.

Dennis Porter, der CEO der Bitcoin-Befürwortergruppe Satoshi Action Fund, erklärte am 25. Dezember, dass der Kälteeinbruch besonders in Texas dafür gesorgt hat, dass 30 Prozent der Bitcoin-Hashrate in den Vereinigten Staaten vom Netz gingen. Doch das Netzwerk "läuft perfekt weiter".

Günstiger Strom und eine wohlwollende Mining-Regulierung haben dazu geführt, dass es in Texas zu einem Bitcoin-Mining-Boom gekommen ist. Dort sind einige der größten Mining-Firmen der Welt nun ansässig.

Darunter etwa Riot Blockchain, Argo, Bitdeer, Argo, Compute North, Genesis Digital Assets und Core Scientific, das kürzlich einen Insolvenzkredit in Höhe von 37,4 Millionen US-Dollar erhalten hat.

Die Bitcoin-Mining-Firmen haben allerdings schon vor dem Wetter Schwierigkeiten gehabt.

Durch den Bärenmarkt sind viele Bitcoin-Mining-Unternehmen in Schulden geraten, wie aus aktuellen Daten hervorgeht.

Viele bekannte US-Mining-Unternehmen haben in den letzten Monaten auch Insolvenz angemeldet. Andere sind zumindest sehr hoch verschuldet und müssen umstrukturiert werden.

Bisher haben diese Wetterereignisse den Bitcoin-Kurs nicht beeinflusst. Dieser sitzt nach wie vor bei um die 16.826 US-Dollar und ist in den letzten 24 Stunden um nur 0,27 Prozent gesunken.