Die Talfahrt von Bitcoin (BTC) geht am heutigen 6. März munter weiter, wobei allen voran die unsichere geopolitische Lage und die schlechter werdenden makroökonomischen Rahmenbedingungen die treibenden Kräfte für eben diese sind.

Bitcoin-Kursdiagramm (Bitstamp). Quelle: TradingView

Zurück in die Große Depression?

Wie die Daten von Cointelegraph Markets Pro und TradingView zeigen, hat BTC/USD am Sonntag den niedrigsten Stand seit mehr als einer Woche erreicht.

Dabei schlittert die marktführende Kryptowährung durch Verluste von nun schon fast 12 % innerhalb der letzten drei Tage immer mehr in Richtung 38.000 US-Dollar.

Obwohl die Volatilität am Wochenende ohnehin in der Regel erhöht ist, gilt es zu konstatieren, dass der momentane Trend für BTC klar nach unten zeigt. Eine Stimmungslage, die zurzeit auch auf den anderen Finanzmärkten vorherrscht.

„Die globalen Aktienmärkte haben in dieser Woche knapp 2,9 Bio. US-Dollar an Wert verloren, aus Angst davor, dass der Krieg für eine heftige Stagflation sorgt“, wie WELT-Wirtschaftsredakteur Holger Zschäpitz angesichts dessen warnt. Dem fügt er an:

„Die Wirtschaftsexperten fahren ihre Prognosen runter & erhöhen gleichsam ihre Prognosen für die Inflation. Die globalen Aktienmärkte sind nun nur noch 110 Bio. US-Dollar Wert, was ca. 130 % des weltweiten BIPs entspricht.“

Falls die weltweiten Finanzmärkte durch den Ukraine-Konflikt noch mehr leiden müssen, könnte es auch für den Kryptomarkt noch weiter abwärts gehen.

Der beliebte Krypto-Trader geht sogar so weit, dass er eine Wiederholung der weltweiten Wirtschaftskrise befürchtet, die vor 90 Jahren letztendlich zur Großen Depression geführt hat.

Andere Experten sind derweil deutlich optimistischer. So ist der neueste Krypto-Prognosebericht von Bloomberg Intelligence noch immer vergleichsweise positiv hinsichtlich der weiteren Entwicklung von Bitcoin und Ether (ETH). 

„Die meisten Finanzprodukte werden 2022 einfach Opfer der Maßnahmen zur Bekämpfung der höchsten Inflation seit vier Jahrzehnten, doch nichtsdestotrotz könnte dieses Jahr für Bitcoin noch einen weiteren Meilenstein bereithalten“, so die Marktforscher. Und weiter:

„Sofern die risikoreichen Finanzprodukte nicht ganz in den Keller gehen und der Verkaufsdruck etwas abgedämpft werden kann, werden sich die Inflationsmaßnahmen eher sogar förderlich auswirken, dann bliebe den Zentralbanken nichts anderes übrig, als den Leitzins noch aggressiver zu erhöhen.“

Support bei 36.000 US-Dollar

Da die Vorsicht auf kurze Sicht dennoch das Gebot der Stunde bleibt, ist der Ausblick für Bitcoin zunächst trist und deutet auf einen Verbleib in der Preisspanne hin.

„Bitcoin ist an einem kritischen Punkt“, wie Yann Allemann und Jan Happel vom Krypto-Marktforschungsinstitut Glassnode deshalb in ihrem neuen Newsletter „Uncharted“ resümieren.

„Der Relative Stärkeindex (RSI) ist bereits überverkauft und tendiert weiter nach oben. Sofern der Kurs nicht über 40.000 US-Dollar klettern kann, geht es wahrscheinlich zurück auf den nächsten Support. Den Support sehen wir bei 34.000 – 36.000 US-Dollar, den Widerstand bei 43.000 – 45.000 US-Dollar.“
Bitcoin-Kursdiagramm und RSI. Quelle: Negentropic/ Twitter

Der überverkaufte RSI lässt hoffen, dass es zumindest mittelfristig wieder nach oben geht, denn an der oben stehenden Grafik lässt sich erkennen, dass der Relative Stärkeindex in ähnlicher Konstellation meist wieder neuen Aufwind gebracht hat.