Die „Weihnachtsrallye“ von Bitcoin könnte durch makroökonomischen Rückenwind, darunter die bevorstehende Zinsentscheidung der US-Notenbank, in Schwung gebracht werden, doch könnte die ängstliche Stimmung der Anleger durch pessimistische Äußerungen von Zentralbankvertretern erneut einen Dämpfer erhalten.
Verbesserte Liquiditätsbedingungen und steigende Wahrscheinlichkeiten einer Zinssenkung durch die US-Zentralbank könnten laut Coinbase Institutional im Dezember eine entsprechende Erholung des Kryptomarktes bewirken.
„Wir glauben, dass Kryptowährungen im Dezember vor einer Erholung stehen könnten, da sich die Liquidität verbessert, die Wahrscheinlichkeit einer Zinssenkung durch die Fed auf 92 % gestiegen ist (Stand: 4. Dezember) und sich makroökonomischer Rückenwind aufbaut“, schrieb Coinbase in einem Analysebericht am Freitag.
Im Oktober prognostizierte Coinbase auf Grundlage seines firmeneigenen globalen M2-Geldmengenindex, der die gesamte Menge (M2) aller Fiatwährungen misst, bereits eine „Schwäche“ des Kryptomarktes vor einer „Umkehr im Dezember“.
Dennoch bleibt die Marktstimmung weiterhin von Angst „dominiert“, da institutionelle Anleger und Privatanleger weiterhin „zögern, einzusteigen“, wodurch die Märkte vor einer Erholung der Zuflüsse in börsengehandelte Krypto-Fonds (ETFs) vorerst in der Schwebe bleiben, so Coinbase.
Leitzinssenkung als Antrieb für BTC
Andere Stimmen wiesen ebenfalls auf die Möglichkeit einer „Weihnachtsrallye“ nach der vermuteten Zinssenkung der Fed hin – ein Muster, bei dem Vermögenswerte um Weihnachten herum kurzfristige Gewinne verzeichnen.
Die Aussichten für Bitcoin (BTC) für das erste Quartal 2026 könnten laut Nic Puckrin, Krypto-Analyst und Mitbegründer von Coin Bureau, jedoch stark von den Äußerungen des US-Zentralbankchefs Jerome Powell abhängen. Er betonte dahingehend gegenüber Cointelegraph:
„Falls die Fed am 10. Dezember die Zinsen senkt und gleichzeitig die quantitative Straffung beendet, steht einer Weihnachtsrallye für Bitcoin nichts mehr im Wege – sofern keine größeren geopolitischen Überraschungen eintreten.“
„Die Anleger werden jedoch jedes Wort von Jerome Powell während der Pressekonferenz genauestens unter die Lupe nehmen, um einen Einblick in die Geldpolitik für 2026 zu erhalten, und jede pessimistische Äußerung könnte der Rallye einen Dämpfer versetzen“, mahnte der Experte.
Andere Analysten führten den Verkaufsdruck auf Bitcoin im November ebenfalls auf Powells frühere Negativäußerungen zurück, erwarten jedoch eine Erholung im Dezember. Zu ihnen gehört Chris Kim, Mitbegründer und CEO von Axis, einem quantitativen Onchain-Investmentfonds, der ein Live-Kapital von 100 Millionen US-Dollar verwaltet.
„Insgesamt tendieren wir zu einer Erholung“, da „der derzeit größte Treiber die Makroökonomie ist“, führte Kim gegenüber Cointelegraph aus und fügte hinzu:
„Aus technischer Sicht hat der Markt bereits die 80.000 US-Dollar-Marke und den 100-Wochen Moving Average (MA) erneut getestet. Wir sehen auch zunehmend positive Entwicklungen, wie beispielsweise die Zulassung des ETF-Handels durch Vanguard.“
Ein weiterer wichtiger Faktor für Krypto-Assets sind die zunehmenden Gerüchte, dass Kevin Hassett, Direktor der National Economic Council, Anfang 2026 zum nächsten Vorsitzenden der US-Notenbank ernannt wird. Laut Kim würde dies eine deutlich „gemäßigtere“ Geldpolitik mit sich bringen.
