Das Mining von Bitcoin (BTC) ist trotz schwachen Kursen zurzeit so profitabel wie selten, was weiteren Verkaufsdruck umso unwahrscheinlicher macht.

Wie der Twitter-Account @venturefounder in diesem Zusammenhang am gestrigen 14. Januar festgestellt hat, liegt BTC/USD bei einem Kurs von 42.000 US-Dollar noch immer knapp 20 % über den durchschnittlichen Produktionskosten für den „Abbau“ der marktführenden Kryptowährung.

Keine Kapitulation, kein Abschwung

Obwohl BTC inzwischen wieder 27.000 US-Dollar hinter dem geltenden Rekordhoch liegt, ist das Mining attraktiver denn je. Kaum verwunderlich ist deshalb, dass die Hashrate, also die durch die Miner zur Verfügung gestellte Rechenleistung von Bitcoin, in dieser Woche einen neuen Rekordwert erreicht hat.

Einige Pessimisten befürchten zwar, dass weitere Verluste die Miner doch noch zur Aufgabe bewegen könnten, doch diesen Sorgen wird mit einer ganz einfachen Rechnung der Wind aus den Segeln genommen.

So hat Charles Edwards, der CEO der Vermögensverwaltung Capriole, unter Zuhilfenahme des „Produktionskostenindikators“ für das Bitcoin-Mining errechnet, dass der Kostendeckungspunkt für die Miner derzeit bei nur 34.000 US-Dollar liegt.

„Die ganz schlimmen Abschwünge gibt es immer nur, wenn die Miner zur Kapitulation gezwungen werden (wie zum Beispiel im Dezember 2018 oder März 2020). Sobald der Bitcoin-Kurs unter die Produktionskosten abrutscht, sehen sich Miner in der Regel zur Aufgabe gezwungen“, wie Edwards dahingehend erklärt. Dem fügt er an:

„Im Mai drohte zum Beispiel die Kapitulation als BTC bei 30.000 US-Dollar stand, doch momentan liegen die Produktionskosten bei 34.000 US-Dollar, was noch deutlich unter dem aktuellen Kurs ist.“
Bitcoin-Kurs und Mining-Produktionskosten. Quelle: @venturefounder/Twitter

Die Miner operieren also gewinnbringend, da ihre Kosten niedriger sind als der mögliche Ertrag, es gibt für sie demnach keinen Grund, zu verkaufen oder gar zu kapitulieren.

In einem Blogbeitrag von 2019 hatte Edwards zudem zu bedenken gegeben, dass den Minern auch Transaktionsgebühren gutgeschrieben werden, was diesen ein weiteres Polster schafft, um die Profitabilität aufrechtzuerhalten.

„Historisch gesehen ist der Energieaufwand bzw. sind die Stromkosten für das Mining der Minimalkurs von Bitcoin“, wie er damals verdeutlichte.

Miner trotzen den schwachen Kursen

Wie Cointelegraph berichtet hatte, sind die Miner trotz des schwachen Kurses in der Tat weit davon entfernt, in den Sack zu hauen.

Anstatt massenhafter Verkäufe horten die Miner lieber ihre BTC, was auf ihren langfristigen Optimismus schließen lässt.

Selbst die makroökonomischen Schwierigkeiten, die sich am Horizont zeigen, ziehen die Mining-Branche bisher nicht spürbar herunter.

Bitcoin-Hashrate. Quelle: Blockchain

Allerdings gehen auch die pessimistischsten Prognosen nicht davon aus, dass BTC in naher Zukunft unter 30.000 US-Dollar abrutscht, was das Risiko für die Miner umso mehr kalkulierbar macht.