Die Mining-Difficulty von Bitcoin (BTC), also der Schwierigkeitsgrad bei der Gewinnung der marktführenden Kryptowährung, ist am 3. Juli um nahezu 28 % gefallen, doch dies ist womöglich ein negatives Vorzeichen für die weitere Kursentwicklung.

So gibt der Investmentmanager Timothy Peterson am gestrigen 2. Juli in mehreren Tweets zu bedenken, dass die bekannte Zusammenwirkung zwischen Bitcoin-Kurs und Hashrate darauf schließen lässt, dass der anhaltende Abwärtstrend womöglich noch nicht vorbei ist.

Entwicklung der Bitcoin-Hashrate. Quelle: Blockchain.com

Abwärtstrend noch nicht vorbei

Dabei hat Bitcoin am heutigen Samstag einen Rückgang der Mining-Difficulty um 27,94 % erfahren, was zugleich die größte Verringerung in der Geschichte der Kryptowährung ist.

Die Ursache dafür ist die Abwanderung vieler Mining-Unternehmen aus China, das bisher eine Art Zentrum der Branche war, mit der ein Absturz der Hashrate einhergeht.

Für Miner, die in der Zwischenzeit weiterhin aktiv sind, ist die Absenkung des Mining-Schwierigkeitsgrads ein Segen, denn dadurch steigert sich ihre Rentabilität.

Wenn der große Teil der ausfallenden Mining-Unternehmen in den nächsten Monaten wieder in den Betrieb geht, wird die Hashrate wieder deutlich zunehmen, weshalb auch der Schwierigkeitsgrad dann wohl wieder angehoben wird, um der erhöhten Konkurrenzsituation entgegenzuwirken.

Unter den Krypto-Experten gilt der Grundsatz „Price follows Hashrate“, was bedeutet, dass der Kurs meist eine ähnliche Entwicklung nimmt wie die Entwicklung der Rechenleistung im Bitcoin-Netzwerk.

Dementsprechend stellt Peterson fest, dass der Zusammenhang zwischen Kurs und Hashrate „nützlich“ ist, um langfristige Hochpunkte zu bestimmen.

In einem zugehörigen Diagramm (siehe unten) verweist er wiederum auf Spitzen in den Jahren 2013 und 2017, die bis zum Ende ihrer vierjährigen Kurszyklen jeweils das Maximum darstellten.

Auch in 2021 gibt es nun eine solche Spitze, doch seit der Abwanderung der Miner verharrt die Kennzahl bei 1, obwohl der Bitcoin-Kurs hier eigentlich noch stärker hätte verlieren müssen.

„Angesichts der aktuellen Entwicklung der Hashrate sollte diese Spekulationsblase spätestens am 31. Oktober platzen“, wie Peterson meint. Dem fügt er an:

„Unsere Kennzahl erfasst alle Kombinationen aus hoher Hashrate und niedrigem Kurs, weshalb also auch eine steigende Hashrate und ein stabiler Kurs die Spekulationsblase auflösen werden.“
Bitcoin-Kurs und Hashrate im Verhältnis. Quelle: Timothy Peterson/ Twitter

Anders gesagt: Die Rückkehr der chinesischen Mining-Unternehmen in den Markt wird in den nächsten Monaten weitere Abstürze wie zuletzt verhindern, allerdings braucht es gleichsam wohl noch deutlicher länger als erwartet, bis Bitcoin wieder in höhere Sphären vorstoßen kann.

Abschließend warnt Peterson jedoch noch, dass das Modell stark vereinfacht ist und „viele Denkfehler“ hat, weshalb er sich selbst nicht ausschließlich auf diesen einen Indikator stützt.

Aufschwung lässt auf sich warten

Immerhin ist das Berechnungsmodell nicht das einzige Orakel, das Bitcoin erst zu einem späteren Zeitpunkt wieder Luft nach oben einräumt.

So meinen auch andere Experten, dass die Kursentwicklung von 2021 ähnlich ist wie bei vorherigen Zyklen, in denen es zunächst einen lokalen Hochpunkt gab, ehe ein Abschwung folgte und später ein neuer Höhenflug auf einen absoluten Hochpunkt einsetzte.

Das viel zitierte Stock-To-Flow (S2F) Berechnungsmodell sieht derweil Parallelen zum Anfang von 2019, als Bitcoin einen längeren Abwärtstrend durchlaufen hatte.

Wie Erfinder PlanB meint, sind die nächsten sechs Monate entscheidend, um die Gültigkeit seines Modells aufrechtzuerhalten.