Norwegen hat sich nun quasi endgültig für eine Legalisierung des Minings von Kryptowährungen entschieden, denn das norwegische Parlament hat einen entsprechenden Verbotsvorschlag in dieser Woche mehrheitlich abgelehnt.

Das geplante Mining-Verbot, das von der Roten Partei, also der kommunistischen Partei Norwegens, im März als Gesetzentwurf eingegeben wurde, wurde in dieser Woche mit überwiegender Mehrheit vom norwegischen Parlament abgelehnt. Lediglich Linkspartei, Rote Partei und Grüne hatten sich für das Verbot ausgesprochen, alle anderen Fraktionen lehnten den Vorschlag jedoch ab.

Jaran Mellerud, ein Analyst von Arcane Research, stellt in diesem Zusammenhang gegenüber Countelegraph fest, dass „diese Parteien damit kein weitreichendes Verbot für das Mining von Bitcoin durchsetzen konnten“. Dem fügt der Experte an:

„Da sie diese Abstimmung verloren haben, werden die betreffenden Parteien wahrscheinlich versuchen, über eine Erhöhung der Energiesteuer speziell für Miner ihren Willen doch noch zu bekommen. Denn das ist das einzige politische Werkzeug, das ihnen jetzt bleibt.“

Ungeachtet dieser Bemühungen floriert das Krypto-Mining in Norwegen bereits, so stellt das skandinavische Land inzwischen schon 1 % der weltweiten Hashrate von Bitcoin, was allen voran darauf zurückzuführen ist, dass Mining-Unternehmen hier besonders guten und günstigen Zugriff auf erneuerbare Energien haben.

Wie der Norweger Mellerud weiter ausführt, „versuchen Bitcoin-feindliche Parteien schon seit längerem, die Miner aus Norwegen zu vertreiben, indem sie höhere Energiesteuern für Mining oder ein gänzliches Verbot anstreben“.

„Zum Glück waren sie damit bisher noch nicht erfolgreich, und die jetzige Entscheidung des Parlaments, das Mining-Verbot abzulehnen, dürfte diesen Versuchen nun den letzten Stoß gegeben haben.“

Cointelegraph hatte zuvor berichtet, dass Norwegen eine Art „grüne Oase“ für Bitcoin-Miner ist, da besonders im Norden des Landes viel überschüssige Wasserkraft und günstige Strompreise zu finden sind.

So kostet die Kilowattstunde im nördlichen Norwegen gerade mal 0,012 US-Dollar, was im internationalen Vergleich „extrem billig“ ist.

Laut dem norwegischen Nachrichtenportal E24 bezahlt ein „durchschnittlicher Haushalt“ in Norwegen 0,015 US-Dollar pro Kilowattstunde, wobei die Mining-Branche in einigen Fällen jedoch von reduzierten Steuersätzen profitiert. Eine generelle Anhebung der Besteuerung für Mining-Unternehmen hält Mellerud angesichts des jüngsten Votums jedoch für unwahrscheinlich.