Der Bitcoin-Kurs (BTC) nahm am Freitag die 88.000 US-Dollar-Marke ins Visier, nachdem die japanische Zentralbank ihre Leitzinsen auf ein 30 jähriges Hoch angehoben hat.
Arthur Hayes sieht Vorteil für Bitcoin
Die Daten von Cointelegraph Markets und TradingView zeigten einen entsprechenden Anstieg von 2,5 % für BTC gegenüber dem Eröffnungskurs zum Tagesbeginn.

Entsprechend den Erwartungen hob die Bank of Japan (BoJ) ihre Leitzinsen an diesem Tag auf rund 0,75 % an, was dem höchsten Stand seit drei Jahrzehnten entspricht und eine Phase des „billigen“ Geldes in Japan beendet.
Vor dem Hintergrund der weltweiten Lockerung der Geldpolitik durch die Zentralbanken stach Japans Schritt besonders hervor. Obwohl die Zinserhöhung theoretisch einen Gegenwind für Kryptowährungen und Risikoanlagen darstellte, waren die Reaktionen optimistisch.
„Kämpfen Sie nicht gegen die BOJ: Negative Realzinsen sind explizite Geldpolitik“, kommentierte Arthur Hayes, ehemaliger CEO der Kryptobörse BitMEX, gegenüber seinen Followern. Dem fügte er äußerst zuversichtlich hinzu:
„JPY auf 200 und BTC auf eine Million.“

Hayes war einer von mehreren Kommentatoren, die den Anstieg letztendlich als positiv für Anleger betrachteten.
Die Analysten von „Temple 8 Research“ wiesen derweil auf eine sich abzeichnende Diskrepanz zwischen den Markterwartungen und der wirtschaftlichen Realität in Japan hin.
„Der Markt sieht eine hawkische Kehrtwende. Wir sehen eine politische Obergrenze“, fassten die Experten letzte Woche in einem Blogbeitrag zusammen.
Temple 8 prognostizierte in diesem Zusammenhang, dass die Zinsen bis 2027 nicht wieder steigen würden, um den Yen zu schützen und höhere Zinszahlungen für Japans jüngstes Konjunkturpaket in Höhe von 140 Milliarden US-Dollar zu vermeiden.
„Man kann nicht gleichzeitig Vollgas geben (fiskalische Anreize) und auf die Bremse treten (Zinserhöhungen)“, fügten die Experten hinzu.
„Wenn die Zinsen auf 1,5 % steigen, explodieren die Zinszahlungen für diese neuen Schulden.“

Bitcoin bisher noch ohne Kapitulation
Bitcoin schloss sich damit den US-Aktien-Futures an, die vor der Eröffnung der Wall Street am Freitag einen Aufwärtstrend verzeichneten.
Zum Zeitpunkt der Erstellung dieses Artikels stiegen die Nasdaq-100-Futures um 1,5 %, während der S&P 500 nach einer Seitwärtsbewegung eine Erholung anstrebte.

„Angesichts der weiterhin starken Beteiligung und einiger Anzeichen dafür, dass die Stimmung der Anleger wieder nur noch auf Angst umschlägt, sind die Voraussetzungen für eine Rallye in den letzten Wochen des Jahres positiv“, prognostizierte die Investmentfirma Mosaic Asset Company am Donnerstag in einem Blogbeitrag.
„Während der S&P 500 in letzter Zeit schwach bleibt, ist die zweite Dezemberhälfte aus historischer Sicht gesehen tendenziell positiv.“

Gleichzeitig erreichte BTC/USD angesichts der Volatilität nach den überraschenden US-Inflationsdaten einen Tiefststand von 84.390 US-Dollar.
Die Krypto-Trader blieben äußerst vorsichtig, und in den sozialen Medien wird erst neue Stärke gefordert.
„Bitcoin befindet sich derzeit auf dem Weg zu einem Tiefpunkt, aber dieser Prozess ist noch lange nicht abgeschlossen“, warnte die Onchain-Analyseplattform Checkonchain.
Checkonchain hob dahingehend 81.000 US-Dollar, die Kostenbasis für die US-amerikanischen Bitcoin-ETFs, als wichtige Grenze hervor.
Sie fügte hinzu, dass der Markt noch keine „echte Kapitulation“ erlebt habe.

