Bitcoin (BTC) hat am 17. März ein neues neunmonatiges Hoch erreicht, nachdem die sich ausweitende Bankenkrise in den USA für neuen Auftrieb gesorgt hat.

Bitcoin-Kursdiagramm (Bitstamp). Quelle: TradingView

Bankenkrise wird für Bitcoin-Kurs zum Vorteil

Wie die Daten von Cointelegraph Markets Pro und TradingView entsprechend zeigen, hat der Bitcoin-Kurs diese Bestmarke durch ein zwischenzeitliches Tageshoch von 27.025 US-Dollar eingefahren, ehe es wieder leicht nach unten ging.

Bei Redaktionsschluss bewegt sich die marktführende Kryptowährung nun um 26.500 US-Dollar.

Der Katalysator für diesen Aufschwung kommt von der US-Zentralbank, die als Reaktion auf die drohende Bankenkrise in den Vereinigten Staaten eine Finanzspritze von knapp 300 Mrd. US-Dollar für die heimische Branche zur Verfügung stellen will.

Damit macht die Zentralbank effektiv ihre monatelangen Sparmaßnahmen durch Quantitative Straffung (QT) zunichte, weshalb die Experten davon ausgehen, dass es wieder zur Quantitativen Lockerung (QE) kommt.

„Sie werden sagen, dass das keine Lockerung ist, aber die Zahlen lügen nicht. Fast die Hälfte des Abbaus über einem Jahr wurde jetzt innerhalb einer Woche wieder aufgebaut“, wie der Analyst Scott Melker, auch bekannt als „The Wolf of All Streets“, feststellt.

Wenig überraschend kann Bitcoin es dem Aktienmarkt gleichtun, der schon am Vortag eine starke Performance hingelegt hatte, denn derartige Bedingungen gelten als Vorteilhaft für risikobehaftete Finanzprodukte.

Aus diesem Grund sind die Beobachter optimistisch, dass der Aufwärtstrend noch weitergehen könnte, obwohl der Aktienmarkt schon wieder in eine Seitwärtsbewegung übergegangen ist.

„Bitcoin will wieder fliegen, dieser Widerstand wird früher oder später fallen“, wie die Stockmoney Lizards euphorisch mit Blick auf das Kursdiagramm von BTC und den nächsten unmittelbaren Widerstand kommentieren.

Bitcoin-Kursdiagramm. Quelle: Stockmoney Lizards/Twitter

Cointelegraph-Experte Michaël van de Poppe, der Gründer und Geschäftsführer der Trading-Firma Eight, verweist wiederum auf die nächsten wichtigen Marken, die es auf der Ober- und Unterseite zu beachten gilt.

„Abgehackte Bewegungen von Bitcoin, was bedeutet, dass wir wahrscheinlich noch weiter seitwärts gehen werden“, wie der Krypto-Analyst nüchtern erklärt. Dahingehend führt er aus:

„Wir müssen 26.000 US-Dollar halten, falls dies gelingt, geht es weiter bis auf 28.000 – 30.000 US-Dollar. Falls wir 26.000 US-Dollar verlieren, geht es zurück auf 25.000 US-Dollar. Relativ klar eigentlich.“
Bitcoin-Kursdiagramm. Quelle: Michaël van de Poppe/Twitter

Hayes: Krypto besser als Aktien

Arthur Hayes, der ehemalige Geschäftsführer der großen Krypto-Handelsplattform BitMEX, nimmt die momentane Situation in seinem persönlichen Blog ausführlich unter die Lupe.

So beleuchtet dieser die neue Geldpolitik der US-Zentralbank und die daraus folgenden Konsequenzen, die für Hayes unweigerlich bedeuten, dass Bitcoin nun gegenüber Aktien klar die Oberhand hat.

„Für mich und mein Portfolio steht fest, dass ich vorerst keine Aktien mehr trade. Warum sollte ich? In der Regel kaufe und halte ich, und verkaufe zwischendurch nicht sehr oft. Falls ich von dem überzeugt bin, was ich schreibe, dann müsste ich damit eigentlich sogar underperformen“, so der Krypto-Experte. Und weiter:

„Wenn es eine kurzfristige Trading-Gelegenheit gibt, bei der ich schnelles Geld machen und dann mehr Bitcoin kaufen kann, dann werde ich diese annehmen, aber ansonsten verkaufe ich den Großteil meiner Aktien und verschiebe in Krypto.“

Hayes räumt ein, dass er mit seiner generellen Einschätzung, dass es für Bitcoin „langfristig nach oben geht“, falsch liegen könnte und dass es deshalb ggf. noch Anpassungen seiner Strategie braucht.

„Das Ende war schon vorher klar, irgendwann hört die Straffung auf, und die Lockerung ist wieder da“, wie der Experte meint, um zu ergänzen: „Alles nur in neuer, glänzender und leichter zu verdauenden Verpackung.“