Bitcoin (BTC) hat sich am heutigen 17. November entlang der 16.500 US-Dollar-Marke bewegt, während der Markt die weiteren Entwicklungen um den Zusammenbruch der systemrelevanten Kryptobörse FTX verdaut.

Bitcoin-Kursdiagramm (Bitstamp). Quelle: TradingView

FTX bekommt schlechtes Zeugnis ausgestellt

Wie die Daten von Cointelegraph Markets Pro und TradingView zeigen, ist die Volatilität von BTC zum Handelsbeginn an der Wall Street dabei gering ausgefallen.

Scheinbar hat sich der Bitcoin-Kurs inzwischen auf die Hiobsbotschaften um die insolvente Handelsplattform FTX eingestellt, darunter zum Beispiel die aktuelle Meldung, dass der verbandelte Hedgefonds Alameda Research beim Trading auf der Plattform gezielt gegen die Liquidation geschützt wurde.

Nach dem Rücktritt des bisherigen Geschäftsführers und „Drahtziehers“ Sam Bankman-Fried verschwendet der neue CEO John Ray III nun keine Zeit und benennt das Ausmaß der Probleme klar.

In seiner ersten Eingabe im Insolvenzverfahren im US-Bundesstaat Delaware bezeichnet der neue Chef die mangelhaften Kontrollmechanismen der FTX gar als „Totalversagen“. Dahingehend schreibt Ray:

„In meiner ganzen Karriere habe ich noch nie ein derartiges Totalversagen von firmeninternen Kontrollmechanismen und das komplette Fehlen von vertrauenswürdigen Finanzdaten gesehen wie hier.“

Wie Cointelegraph berichtet, will die US-Politik zudem nun einen Untersuchungsausschuss im Fall der FTX einberufen. An einer Auslieferung von Sam Bankman-Fried von den Bahamas in die USA wird derweil bereits hinter den Kulissen gearbeitet.

Der Bitcoin-Kurs konnte sich gegen diese Schreckensmeldungen weitestgehend wehren und die damit einhergehende Volatilität vermeiden, wie allein schon daran zu erkennen ist, dass die „Ansteckung“ des Krypto-Brokers Genesis Trading am gestrigen 16. November keine nennenswerte Auswirkung hatte.

Nichtsdestotrotz sind die Kommentatoren zurzeit eher vorsichtig und wenig optimistisch.

„Die Bullen müssen die 17.600 US-Dollar-Marke zurückerobern, damit wir neue Long-Positionen eingehen können“, wie Crypto Tony voraussetzt. Dabei stellt er fest: „Für den Moment sind jedoch die Bären am Drücker.“

Il Capo of Crypto wiederholt unterdessen seine Warnung, dass es für die Altcoins Verluste von bis zu 50 % geben könnte.

„Ich wiederhole...STEIGT AUS ALLEN MÄRKTEN AUS“, wie der Krypto-Analyst bereits am Vortag mit Nachdruck gewarnt hatte, denn „die meisten Leute sind nicht für das gewappnet, was auf uns zu kommt“.

Kommt der Abschwung auf 13.500 US-Dollar?

Mit Blick auf ein mögliches Kursziel für Bitcoin verweist der Trader Titan of Crypto wiederum auf mehrere Bereiche mit erhöhter Liquidität in den Orderbüchern.

Der größte liegt bei 13.500 US-Dollar, so der Experte.

„Obwohl es bei 18.500, 17.200 und 15.500 US-Dollar größere Liquidität gibt, ist der größte Haufen bei 13.500 US-Dollar zu finden“, wie der Beobachter weitere Verluste in Aussicht stellt.

Die Analysten von Material Indicators unterstreichen diese Einschätzung, denn nach ihren Berechnungen befindet sich zwischen dem aktuellen Kursstand und der 13.000 US-Dollar-Marke eine insgesamte Liquidität von 195 Mio. US-Dollar im Binance-Orderbuch.

Bitcoin-Orderbuch (Binance). Quelle: Material Indicators/Twitter