Die anhaltend niedrigen Kurse von Bitcoin (BTC) machen immer mehr den Minern zu schaffen, weshalb diese nun erneut massiv abverkaufen.

Wie die Daten von Glassnode entsprechend zeigen, summieren sich die monatlichen Verkäufe der Bitcoin-Miner im September auf über 8.000 BTC.

Miner müssen verkaufen

Selbst im Juni, als der Bitcoin-Kurs auf ein mehrjähriges Rekordtief von 17.600 US-Dollar abgerutscht war, wurden weniger BTC von den Minern verkauft als aktuell.

Laut Glassnode, das die Veränderung der Miner-Vermögen über einen 30-tägigen Zeitraum erfasst, sind die Bitcoin-Miner über den letzten Monat um stattliche 8.650 BTC ärmer geworden.

Vermögensänderungen der Bitcoin-Miner. Quelle: Glassnode

Obwohl die Verkaufsgeschwindigkeit dabei zum Ende des Monats nachgelassen hat, verkaufen die Miner zurzeit noch immer mehr, als sie einnehmen.

Stand 29. September, das letzte Datum, zu dem die Daten vollständig erfasst sind, liegen die Miner über die letzten 30 Tage insgesamt 3.455 BTC im Minus, wobei im gleichen Zeitraum ein einmonatiges Tief an Transaktionen auf Kryptobörsen festgestellt wurde.

Miner-Transaktionen auf Kryptobörsen. Quelle: Glassnode/ Twitter

Selbst die Medien haben von der Verknappung der Miner-Vermögen Notiz genommen, so sieht Reuters die Branche gar „in der Höhle der Bären gefangen“.

„Für die Bitcoin-Miner ist die Gewinnspanne immer kleiner geworden. Der Bitcoin-Kurs ist gefallen, die Mining-Difficulty ist gestiegen und die Strompreise sind durch die Decke gegangen“, wie das Nachrichtenportal Joe Burnett, den Chefanalysten von Blockware, angesichts dieser Entwicklungen zitiert.

Da der Bitcoin-Kurs aufgrund der weltwirtschaftlichen Lage mittelfristig sogar noch weiter verlieren könnte, sind die Miner noch längst nicht aus dem Schneider.

Damit könnte sich die „Kapitulation“ fortsetzen, die im August eigentlich zu Ende gegangen war, nachdem es zwischenzeitlich wieder Zugewinne gab.

Difficulty kühlt nach Rekordhoch wieder ab

Doch die Fundamentaldaten lassen die Mining-Branche hoffen, dass sich die Situation schon bald verbessert.

So hat sich die Mining-Difficulty am 28. September automatisch um 2,14 % nach unten korrigiert, die erste Verringerung seit Juli.

Der Mining-Schwierigkeitsgrad, der als eine der wichtigsten Kennzahlen Aufschluss über den Gesundheitszustand des Bitcoin-Netzwerks gibt, hatte zuletzt ein noch ein neues Rekordhoch aufgestellt.

In zwei Wochen könnte dieser allgemeine Aufwärtstrend dann schon wieder weitergehen, allerdings spielt in dieser Hinsicht auch die Kursentwicklung von Bitcoin eine entscheidende Rolle.

Die Hashrate von Bitcoin, die eng mit der Difficulty verbunden ist, bewegt sich derweil etwas unter den jüngsten Hochs, aber verweilt trotzdem ebenfalls in der Nähe von Rekordhöhen, wie die Daten von BTC.com und MiningPoolStats zeigen.

Fundamentaldaten von Bitcoin im Überblick (Screenshot). Quelle: BTC.com