Bitcoin (BTC), Ethereum (ETH) und Aktien von Unternehmen mit Bezug zum Kryptomarkt wie MicroStrategy haben nach der Ankündigung, dass die einflussreiche Kryptobörse FTX nun doch Insolvenz angemeldet hat und Sam Bankman-Fried als Geschäftsführer (CEO) zurückgetreten ist, eine deutliche Talfahrt hingelegt.

Kurse von Bitcoin, Ethereum und MicroStrategy im Vergleich. Quelle: TradingView

Auch Krypto-Aktien müssen leiden

Der Softwareanbieter MicroStrategy, der unter der Ägide des Bitcoin-Fürsprechers Michael Saylor steht, hat in den letzten fünf Tagen satte 32,57 % verloren. Das Unternehmen besitzt ein Bitcoin-Vermögen in Höhe von knapp 130.000 BTC, weshalb der Aktienkurs der Firma eng mit der marktführenden Kryptowährung verknüpft ist. Der Aktienindex Nasdaq konnte im selben Zeitraum hingegen 0,79 % zulegen.

Auch die Aktienkurse von Mining-Unternehmen mussten am gestrigen 11. November Einbußen hinnehmen, so geht es für den Crypto Mining Stock Index um 0,14 % nach unten. Die großen Jungs wurden dabei am härtesten getroffen, so verlieren Marathon (4,95 %), Riot Blockchain (5,74 %) und Hive (16,08 %) allesamt spürbar.

Mining-Aktien nach Marktkapitalisierung. Quelle: Hashrate Index

Für den Ethereum-Kurs geht es in dieser Woche derweil um 22 % abwärts, obwohl die zweitgrößte Kryptowährung seit dem Merge nun erstmals deflationär geworden ist. So wurden zuletzt 8.000 ETH verbrannt, womit die jährliche Inflationsrate auf -0,354 % absinkt.

Entwicklung der Inflationsrate von Ethereum über 7 Tage. Quelle: Ultra Sound Money

Neben dem Debakel um die FTX hat Ethereum durch einen große Menge an Futures-Liquidationen zusätzlichen Druck bekommen, was den Kurs auf ein viermonatiges Tief von 1.070 US-Dollar gecrasht hat.

Bitcoin-Kurs auf Jahrestief

Wie die Daten von Cointelegraph Markets Pro zeigen, hat Bitcoin in der letzten Woche ebenfalls Federn gelassen und 20 % Kurswert abgegeben. In Folge der FTX-Krise ist der Marktführer sogar auf ein neues Jahrestief von nur noch 15.742 US-Dollar gefallen.

Bitcoin-Kursdaten. Quelle: Cointelegraph

Erschwerend kommt hinzu, dass der schwache Bitcoin-Kurs die Miner umso mehr zum Verkauf zwingt, was wiederum den Verkaufsdruck zusätzlich erhöht.

Charles Edwards vom Capriole Fund verweist in diesem Zusammenhang auf das Bitcoin Miner Sell Pressure Diagramm, das belegt, dass der Verkaufsdruck der Miner auf dem höchsten Stand seit fünf Jahren ist.

Die erhöhte Verkaufsaktivität wird weiter durch einen Bitcoin-Wal befeuert, der erstmals seit 2011 ganze 3.500 BTC bewegt.

Bodenbildung abgeschlossen?

Die Frage aller Fragen, ob Bitcoin die Bodenbildung nun endlich abgeschlossen hat, spaltet aktuell wieder die Gemüter. Der Trader Mags sieht dabei zwei mögliche Szenarien.

So führt der Krypto-Experte dahingehend aus:

„Es gibt zwei Möglichkeiten: a) Wir haben die Bodenbildung bei 15.500 US-Dollar abgeschlossen oder b) es gibt einen Abschwung noch weit unter 14.000 US-Dollar, so in Richtung 11.500 – 12.000 US-Dollar.“

Der Analyst John Wick ist jedenfalls überzeugt, dass die Bodenbildung noch nicht durch ist.

„Ich hatte gewarnt, dass ich wieder shorte, wenn das untere Ende dieses Supports einknickt“, so der Trader. Und weiter: „Ich hatte gesagt, dass der Boden meiner Meinung nach noch nicht erreicht war. Ich hoffe, dass ihr eure Karten schon vorher gespielt habt.“