Bitcoin Suisse bietet seinen Kunden mit der Aufnahme des Liquity-Protokolls in ihre Produktpalette nun dezentrale Finanzdienstleistungen (DeFi) an. Kunden können damit Ether (ETH) als Sicherheit in das Protokoll einbringen, um den Stablecoin Liquity Dollar (LUSD) zu prägen und zu leihen.

In einer Ankündigung vom 20. April sagte Bitcoin Suisse, das Unternehmen werde alle Smart-Contract-Interaktionen und die Systemüberwachung im Namen ihrer Kunden durchführen und den Umtausch der geliehenen LUSD-Token in eine beliebige Fiat-Währung ermöglichen.

Bitcoin Suisse wurde im Jahr 2013 gegründet ist ein zentrales Krypto- und Finanzdienstleistungsunternehmen in der Schweiz, das etwa den Handel, die Verwahrung, die Kreditvergabe und das Staking von Kryptowährungen für überwiegend institutionelle Anleger anbietet.

Liquity ist ein DeFi-Kreditprotokoll, das im April 2021 eingeführt wurde. Nutzer können damit ETH als Sicherheit in die Smart Contracts einbringen und sich den nativen Stablecoin LUSD zu einem Zinssatz von 0 Prozent leihen. Liquity hat derzeit einen Gesamtwert von über 1,1 Milliarden US-Dollar in seinem Smart Contract eingeschlossen.

Dirk Klee, der CEO von Bitcoin Suisse, sagte, die Firma sei stolz darauf, einen "bedeutenden Schritt" in Richtung dezentraler Lösungen für ihre Kunden zu machen:

"DeFi bietet deutliche Verbesserungen gegenüber herkömmlichen Finanzdienstleistungen, da es offener, transparenter und wettbewerbsfähiger ist."

Bitcoin Suisse sagt, dass es sich um eine Pilotphase handelt und nur einer ausgewählten und "sehr kleinen Anzahl" von Kunden zur Verfügung steht. Die Kreditsumme liegt bei über 500.000 US-Dollar.

DeFi wird für den Kryptosektor und für das traditionelle Finanzwesen immer interessanter. Der aktuelle eingeschlossene Gesamtwert (TVL) im gesamten Ökosystem beläuft sich laut DefiLlama auf fast 215 Milliarden US-Dollar. Am 2. Dezember 2021 hat dieser Bereich sein Allzeithoch von 254,8 Milliarden US-Dollar erreicht.

In diesem Zusammenhang: Krypto-Staking im DeFi-Ökosystem

Zentralisierte Plattformen nutzen zunehmend die DeFi-Infrastruktur, indem sie entweder einen zentralen Zugang zu dezentralen Dienstleistungen anbieten oder ihre Produkte mit DeFi-Smart Contracts oder Liquidität unterlegen.

Im März hat Binance eine Funktion zur Nutzung der dezentralen Börse (DEX) PancakeSwap innerhalb der Binance-App eingeführt und integrierte die DEX dabei in seine zentralisierte Plattform. Im selben Monat hat die Börse auch eine aktualisierte Blockchain-Brücke herausgebracht. Mit dieser können Vermögenswerte von jeder Blockchain überbrückt werden.

Die australische Finanz-App Blockearner unterlegt ihren "Yield Account", der eine jährliche Rendite von 7 Prozent verspricht, mit den DeFi-Kreditprotokollen Aave und Compound Finance. Nutzer müssen lediglich australische Dollar einzahlen, die die App dann in ihrem Namen in DeFi anlegt.

Bitcoin Suisse hat seit langem schon Kryptotechnologie in ihr Angebot integriert. Im November 2021 hat das Unternehmen als erster Kryptowährungszahlungsanbieter in der Schweiz, das Bitcoin (BTC) Lightning Network integriert, um "die breitere Akzeptanz der Krypto-Technologie zu fördern".