Die Kryptobörse BitMEX und ein hochwertiger französischer Weinhändler arbeiten Berichten zufolge zusammen, um eine Mehrheitsbeteiligung an der lizenzierten - aber noch inaktiven - japanischen Kryptobörse BitOcean zu erwerben. Cointelegraph Japan berichtete am 21. Dezember über diese mögliche Partnerschaft.
Die Madison Holdings Group, die derzeit im Growth Enterprise Market (GEM) der Hongkonger Börse notiert ist, plant Berichten zufolge, eine 62,7-Prozent-Beteiligung an BitOcean für umgerechnet 13,25 Mio. Euro zu erwerben. Diese Summe werde an bestehende Drittaktionäre gezahlt sowie weitere 13,15 Mio. Euro an zusätzlichen Gebühren. Der noch nicht abgeschlossene Deal soll angeblich über die Tochtergesellschaft Madison Labs abgewickelt werden, so die Meldung von Madison an GEM von Anfang des Monats.
BitOcean ist eine Kryptobörse, die offiziell bei der japanischen Regulierungsbehörde, der Financial Services Agency (FSA), registriert ist. Ihre Trading-Dienste sind allerdings noch nicht in Betrieb.
Der BitOcean-Deal läuft interessanterweise parallel zu den Plänen für die Mehrheitsübernahme von Madison Labs durch die Muttergesellschaft der großen Krypto-Handelsplattform BitMEX. Laut einem Bericht der Hongkonger englischsprachigen Zeitung South China Morning Post (SCMP) vom 26. Dezember erwägt HDR Cadenza Management - eine Tochtergesellschaft der BitMEX-Mutter HDR Global Trading - den Erwerb einer 51-Prozent-Beteiligung an Madison Labs für rund 15 Mio. Euro.
Wie CT Japan berichtet, würde BitMEX durch diesen Schritt zu einem Partner und indirekten Anteilseigner im Krypto-Handelsregistereintrag von Madison werden, falls und sobald beide Deals abgeschlossen werden. CT Japan schreibt, dass Madisons gemeinsamer Vorstoß in Bezug auf BitOcean mit HDR die Technologie und das gesammelte Know-how von BitMEX für den Aufbau einer unternehmensweiten Handelsinfrastruktur für Krypto-Derivate nutzen soll.
BitMEX bietet derzeit Krypto-Futures und unbefristete Kontrakte sowie Hebel-Trading an, deren Regulierung derzeit im Land diskutiert wird, wie CT Japan weiter erklärt.
Raymond Ting Pang-wan, der Vorsitzende von Madison, sagte gegenüber SCMP, dass sich das Unternehmen aufgrund der Lizenzierung und des robusten Krypto-Regulierungssystems des Landes für eine Investition in BitOcean entschieden habe. Ting erklärte gegenüber SCMP, dass das Weingeschäft von Madison zwar stabil und profitabel, aber schwer skalierbar sei:
"Deshalb müssen wir die Finanztechnologie und das Kryptowährungsgeschäft ausweiten, um eine bessere Rendite für unsere Aktionäre zu erzielen."
Er fügte auch hinzu, dass der Einstieg in den Sektor es dem Unternehmen ermöglichen werde, seine Einkommensquelle zu "erweitern", da Krypto und Blockchain "beliebter" werden.
Wie bereits berichtet, verfügt Japan sowohl über eine Selbstregulierungsbehörde, nämlich die Vereinigung der virtuellen Währungsbörsen JVCEA, als auch über ein durchgehendes Verfahren für Kryptobörsen-Betreiber, wodurch man eine Lizenz von der FSA erhalten kann. Die Organisation hat seit dem Rekordhack im Januar dieses Jahres, bei dem 466 Mio. Euro von der inländischen Handelsplattform Coincheck gestohlen wurden, den Sektor verstärkt beaufsichtigt.
Während eine Lizenz für alle Kryptobörsen, die in Japan tätig sind, seit der Änderung des japanischen Zahlungsdienstleistungsgesetzes im April 2017 verpflichtend ist, hat die FSA die Anforderungen an die Antragsteller weiterhin verschärft; bis zu 200 Betreiber sollen derzeit auf eine Lizenz warten.
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