Die österreichische Kryptobörse Bitpanda hat infolge der Wirtschaftssanktionen gegen Russland Ein- und Auszahlungen von und an russische Banken gesperrt, wie Brutkasten.com berichtet. Auch der Handel von russischen Aktien wurde auf der Handelsplattform gestoppt. "Wir sind geschockt von den schrecklichen Ereignissen in der Ukraine”, erklärt Eric Demuth, Mitbegründer und CEO von Bitpanda. 

Für russische Nutzer dürfte es damit schwer werden, auf Bitpanda zukünftig zu handeln. Accounts düften aber nicht direkt gesperrt werden. 

Bitpanda gegen Umgehung von Sanktionen

Kryptowährungen haben in den vergangenen Tagen verstärkt Zulauf, das tägliche Bitcoin-Volumen (BTC) stieg inmitten der russischen Invasion in der Ukraine auf das höchste Niveau seit drei Monaten. Außerdem zieht der Handel mit Kryptowährungen sowohl in Russland als auch in der Ukraine an. 

Der Ausschluss Russlands aus dem Swift-System schneidet das Land vom internationalen Finanzsektor ab. Das bedeutet, dass die russischen Banken kein Geld mehr an Banken im Ausland senden oder von dort empfangen können sollen. Europa und die USA befürchten, dass Russland verstärkt auf Kryptowährungen setzen wird und somit die harten Wirtschaftssanktionen umgehen könnte. Aus diesem Grund kappt Bitpanda jetzt den Zahlungsverkehr mit den russischen Banken. 

Spendeninitiative für Ukraine

Neben der Abschneidung der Verbindung zu russischen Banken hat Bitpanda am 2. März eine Spendeninitiative ins Leben gerufen. 

Die Crowdfunding-Plattform “Bitpanda Emergency Response Fund” soll Kryptospenden an die Betroffenen des Ukraine-Kriegs ermöglichen. Bitpanda selbst unterstützt die Plattform mit 100.000 Euro und jeder drei Gründer – Eric Demuth, Paul Klanschek und Christian Trummer  – leistet einen zusätzlichen Beitrag von jeweils 50.000 Euro. Darüber hinaus will Bitpanda jede Spende der Community verdoppeln – bis zu einem maximalen Gesamtbetrag von 500.000 Euro. 

Das Geld soll zunächst an die Organisationen “Save the Children Ukraine Crisis Relief Fund” und „Ärzte ohne Grenzen – Medecins Sans Frontieres (MSF)“ gehen. Zukünftig sollten auch andere humanitäre Organisationen unterstützt werden.

Sperrung russischer Konten unwahrscheinlich

An diesem Montag forderte der ukrainische Minister für digitale Transformation Michailo Fedorow Kryptobörsen dazu auf, die Adressen russischer Nutzer zu sperren. Auf diese Forderung reagierten Kryptobörsen eher zurückhaltend. Binance sagte, sie würde nicht "einseitig die Konten von Millionen unschuldiger Nutzer einfrieren". Die Handelsplattform Kraken erklärte, sie werde "ohne eine gesetzliche Verpflichtung" auch nichts unternehmen. Ähnlich äußerte sich ein Sprecher von Coinbase.