Das Geschäft des österreichischen Neobrokers Bitpanda boomt. Im Jahr 2020 hat das Unternehmen einen Umsatz von 55,3 Millionen Euro gemacht und davon einen operativen Gewinn (EBITDA) von 12,7 Millionen Euro erzielt. Das ist im Vergleich zum Jahr 2019 doppelt so viel – damals waren es 25,2 Mio. Euro Umsatz mit einem Gewinn von 5,8 Millionen.
Lukratives Geschäft
Das sind die Ergebnisse einer Analyse, die Finance Forward und Finanz-Szene am 5. November veröffentlicht haben. Solche florierende Geschäftszahlen bekommt Bitpanda vor allem dank seinen Spreads (Handelsspannen) und hohen Gebühren, also den Kosten, die bei jedem Kauf und Verkauf der Krypto-Vermögenswerte anfallen. So hat das Fintech im vergangenen Jahr 1,1 Mrd. Euro Außenumsatz gemacht. Hängen geblieben sind davon 55,3 Mio. Euro, eine rekordverdächtige Take Rate von fast fünf Prozent.
Dabei erhebt Wiener Neobroker für den Kauf und Verkauf von Kryptowährungen ähnlich hohe Gebühren wie die große US-Kryptobörse Coinbase, wie eine Preisstudie von Coindex zeigt. Die Aufschläge für den Kauf und Verkauf von Bitcoin auf Bitpanda liegen derzeit bei 1,49 Prozent. Zum Vergleich: Der deutsche Krypto-Trading-App Bison verdient nur 0,75 Prozent an der Handelsspanne.
Star der europäischen Fintech-Branche
So ist es kein Wunder, dass Bitpanda im März 2021 Unicorn-Status erreichte und sein Personal seit Anfang des Jahres mehr als verdreifachen konnte (von 182 Mitarbeitern auf mehr als 600). Dazu kommt, dass Bitpanda von einer Krypto-Plattform hin zum Neobroker wächst und mittlerweile seinen Nutzern neben Kryptowährungen auch Edelmetalle, Aktien und ETFs anbietet. Darüber hinaus führte Bitpanda im Juni dieses Jahres eine White-Label-Lösung ein, um anderen Fintechs oder Banken eine Infrastruktur für Finanzgeschäfte zu bieten.
Mitte August konnte Bipanda 263 Mio. US-Dollar Investitionskapital in einer Finanzierungsrunde aufbringen. Seitdem ist die Unternehmensbewertung nun auf 4,2 Milliarden US-Dollar gestiegen. Dieses Neukapital wird nicht nur dafür benutzt, um europaweit zu expandieren, sondern auch in neue Führungskräfte investiert. So konnte das österreichische Fintech-Unicorn vor kurzem Joshua Barraclough, einen ehemaligen Top-Manager von der Großbank JP Morgan, als neuen Geschäftsführer für Bitpanda Pro an Bord holen.
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