Der Autobauer BMW will sich offenbar verstärkt im Metaverse engagieren und dort Präsenz zeigen. Wie aus einem Twitter-Post des Markenanwalts Mike Kondoudis hervorgeht, sicherte sich das Unternehmen die Rechte zur Verwendung von Logos, Medien und 3D-Grafiken von virtuellen Fahrzeugen, Kleidung und Schuhen der Marke BMW im Metaverse.

Kondoudis ist ein in den USA bekannter und von der USPTO (United States Patent and Trademark Office) zugelassener Markenanwalt. Als Branchenexperte teilt er häufig Neuigkeiten über Web3-Markenanmeldungen in den Vereinigten Staaten über Twitter. 

BMW skizzierte in der Ankündigung die Absicht, vorhandene Marken- und Produktdarstellungen als Sammlerstücke in Form von Non-Fungible Token (NFT) zu entwickeln, um beispielsweise virtuelle Kleidung für Online-Spiele und virtuelle Umgebungen anzubieten.

Sammlerstücke für virtuelle Welten und Online-Spiele

Auch wenn in den vergangenen Monaten die Preise am NFT-Markt für Sammlerstücke teilweise drastisch eingebrochen sind, ist das Interesse von Unternehmen an diesem neuen Zukunftsmarkt anscheinend ungebrochen. So stiegen die für NFTs eingereichten Markenanmeldungen von 2.142 für 2021 auf 6.855 bis Ende Oktober 2022, wie Cointelegraph schon berichtete.

Der Wunsch vieler Unternehmen, NFTs als Technologie einzusetzen und Erfahrungen in diesem Bereich zu sammeln, ist dabei vom spekulativen Handel innerhalb des weitgehend unregulierten Marktes zu trennen. Anders als Kryptowährungen lassen sich NFTs nicht einfach untereinander tauschen. Ihr Preis ist abhängig von der Nachfrage. Wie sich der Wert von Sammelkarten oder ganzen Sammlungen entwickelt, ist kaum vorhersehbar. 

Hier liegt aber offenbar auch der Reiz an dieser neuen Form von Wertanlage. Gerade Automobilhersteller im Premiumbereich sehen großes Potenzial in der Markenpräsenz in virtuellen Welten, bei der Exklusivität zum Markenbild gehört. Auch Porsche beabsichtigt, sein Engagement für Web3 in Zukunft deutlich zu erhöhen. In einer Mitteilung kündigte der Sportwagenhersteller an, das Potenzial der Blockchain-Technologie in bestehende und zukünftige Prozesse und Lösungen zu integrieren. 

Lamborghini beauftragte den Schweizer Künstler Fabian Oefner, um eine eigene NFT-Kollektion zu entwerfen. 

Die Lust auf NFTs beschränkt sich dabei nicht auf die Premium-Anbieter im Automobilbereich. Auch engagiert sich Hyundai auf dem Community-basierten NFT-Markt.

NFTs sind offenbar inzwischen weitaus mehr als ein Gimmick für die krisengebeutelte Autoindustrie. Als Bekenntnis zu Innovationen in der realen Welt als auch im Metaverse kann es sich wohl kein Automobilhersteller mehr leisten, nicht mit dabei zu sein.