BNY, die größte Depotbank der Welt, untersucht derzeit tokenisierte Einlagen, um Kunden die Möglichkeit zu geben, rund um die Uhr sofort Geld zu überweisen und gleichzeitig die Einschränkungen ihrer alten Systeme zu überwinden.
Carl Slabicki, Executive Platform Owner für Treasury Services bei BNY, erklärte gegenüber Bloomberg, dass das Projekt Teil der Bemühungen zur Verbesserung von Echtzeit- und grenzüberschreitenden Zahlungen sei. Ziel ist es, einen Teil des täglichen Zahlungsflusses in Höhe von 2,5 Billionen US-Dollar auf Blockchain-Schienen zu verlagern.
Tokenisierte Einlagen können „Banken dabei helfen, die Einschränkungen durch veraltete Technologien zu überwinden, sodass Einlagen und Zahlungen innerhalb ihrer eigenen Ökosysteme – und schließlich, wenn sich die Standards weiterentwickelt haben, auch auf dem gesamten Markt – einfacher abgewickelt werden können“, so Slabicki.
Tokenisierte Einlagen sind digitale Coins, die eins zu eins durch Geld von Geschäftsbanken gedeckt sind. Im Gegensatz zu Stablecoins, die oft durch Wertpapiere oder Reserven Dritter gedeckt sind, stellen tokenisierte Einlagen direkte Forderungen auf Guthaben bei Geschäftsbanken dar.
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Goldman Sachs und BNY lacieren tokenisierte Geldmarktfonds
Im Juli gaben Goldman Sachs und BNY bekannt, dass sie sich zusammenschließen, um institutionellen Kunden Zugang zu tokenisierten Geldmarktfonds zu bieten. Ziel dabei ist es, Echtzeitabwicklung und rund um die Uhr verfügbaren Marktzugang für traditionelle Finanzgeschäfte zu ermöglichen.
Das Eigentum an diesen Fonds wird in der privaten Blockchain von Goldman erfasst. An der Initiative beteiligen sich große Akteure wie BlackRock, Fidelity und Federated Hermes.
BNY ist auch eine von über 30 Institutionen, die mit SWIFT zusammenarbeiten, um ein gemeinsames Blockchain-basiertes Hauptbuch für internationale Echtzeit-Zahlungen aufzubauen.
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Banken weltweit testen tokenisierte Einlagen für grenzüberschreitende Zahlungen
Die Ankündigung von BNY erfolgt inmitten einer Flut ähnlicher Initiativen. JPMorgan startete im Juni ein eigenes Pilotprojekt für tokenisierte Einlagen namens JPMD. HSBC folgte im letzten Monat mit der Einführung von grenzüberschreitenden tokenisierten Einlagen für Firmenkunden.
Im September ging die SBI Shinsei Bank außerdem eine Partnerschaft mit Partior aus Singapur und DeCurret DCP aus Japan ein, um tokenisierte Einlagen in mehreren Währungen für grenzüberschreitende Abrechnungen zu untersuchen. Die drei Unternehmen unterzeichneten eine Absichtserklärung zur Entwicklung eines Blockchain-basierten Rahmens, der eine Echtzeit-Verrechnung in verschiedenen Währungen ermöglicht.