Das Entwicklerteam hinter dem Brave Browser ist der Ansicht, dass Google auf Grund seiner großen Datenmengen einen unfairen Wettbewerbsvorteil hat. Aus diesem Grund hat es bei der britischen Aufsichtsbehörde für Verbraucherschutz einen Antrag eingereicht, in dem Brave argumentiert, dass Großbritanniens Nicht-Einhaltung der EU Datenschutz-Grundverordnung (DSGVO) diesen unfairen Vorteil aufrechterhält.

Brave macht sich für Verbraucherschutz stark

Im Interview mit Cointelegraph betont Dr. Johnny Ryan, der Leiter für Firmenpolitik bei Brave, dass es bei der Antragstellung nicht um die Konkurrenzsituation zwischen Google Chrome und dem firmeneigenen Brave geht, sondern darum, geltendes Verbraucherschutzrecht ordnungsgemäß durchzusetzen:

„Real-Time-Bidding [eine Methode für die Schaltung von Onlinewerbung] ist das größte Datenleck der Welt, hierüber werden die privaten Daten der Verbraucher an Tausende von Unternehmen geschickt.“

Vielmehr sei der Antrag eine Antwort auf das britische Kartellamt, das zuletzt argumentiert hatte, dass eine konsequente Durchsetzung der Datenschutz-Grundverordnung einen zusätzlichen Vorteil für Google bedeuten würde, da der Konzern ohnehin massive Datenmengen sammelt.

Strenge Umsetzung der DSGVO wäre fair

Dr. Ryan entgegnet jedoch, dass stattdessen „eine konsequente und strenge Umsetzung“ der DSGVO vonnöten sei, die weit über das Real-Time-Bidding hinausgeht, denn eigentlich verbietet die DSGVO, dass ein Konzern Nutzerdaten an seine verschiedenen Unternehmen weiterreichen darf. Abschließend droht Ryan deshalb, dass wenn die Behörden ihrer Verantwortung nicht nachkommen:

„Werden wir sie vor Gericht zerren!“