Die brasilianische Generalanwaltschaft hat Hilfe von den Behörden der Bahamas erbeten, um verdächtige Transaktionen der Deltec Bank & Trust untersuchen zu können. Dies berichtet die brasilianische Zeitung O Globo am 6. November. Deltec ist erst kürzlich zur neuen Bank des kontroversen Stablecoins Tether (USDT) geworden.

Laut dem Artikel ist das Büro des Bundesgeneralanwalts in São Paulo auf der Spur von Paulo Vieira de Souza, einem ehemaligen Geschäftsführer der in São Paulo sitzenden Straßenbau-Firma DESRA. Gegen De Souza wird derzeit wegen Bestechung im berüchtigten Odebrecht-Fall ermittelt, der von der amerikanischen Regierung als „größter ausländischer Bestechungsskandal der Geschichte“ bezeichnet wird.

O Globo erklärt, dass der DESRA Geschäftsführer 25 Mio. Schweizer Franken (ca. 25 Mio. US-Dollar) auf Konten der in Panama ansässigen Off-Shore Firma Nantes Group überwiesen haben soll. De Souza war wiederum als Begünstigter dieser Konten eingetragen.

Wie der Artikel allerdings weiter aufdeckt, vermuten die Strafverfolgungsbehörden, dass die Nantes Group nicht das endgültige Ziel der gewaschenen Gelder ist. So soll die entsprechende Summe im Februar 2017 auf Konten der Deltec Bank & Trust gewandert sein, die ihren Sitz in Nassau, der Hauptstadt der Bahamas, haben soll. Die gleiche Bank, die jüngst eine Partnerschaft mit dem umstrittenen Stablecoin Tether eingegangen ist.

Laut O Globo warten die brasilianischen Strafverfolger nun auf eine Antwort von den Behörden der Bahamas, um zu erfahren, ob die entsprechenden Gelder tatsächlich bei der Deltec Bank & Trust liegen. Die Zeitung weist in diesem Kontext darauf hin, dass Brasilien zuvor schon erfolgreich mit den Bahamas wegen Geldwäsche zusammengearbeitet hat.

Tether hatte seine Kooperation mit der Deltec Bank & Trust Ltd. angekündigt, nachdem die vorherige Zusammenarbeit mit der Noble Bank International aufgekündigt wurde. Die aus Puerto Rico stammende Noble Bank soll ebenfalls Konten für die Kryptobörse Bitfinex geführt haben, die den gleichen Geschäftsführer wie Tether hat.

Um den Stablecoin halten sich hartnäckige Gerüchte, dass dieser nicht über ausreichende Bargeldreserven verfügen würde, um die 1,7 Mrd. im Umlauf befindlichen Tokens 1:1 mit dem US-Dollar abzusichern. Obwohl die Legitimität des Coins schon inoffiziell bestätigt wurde, hat die Firma bisher noch keine unabhängige, öffentliche Wirtschaftsprüfung durchführen lassen.

Nachdem letzte Woche nun die Partnerschaft mit der Bank auf den Bahamas vermeldet wurde, gab Tether an, die Überprüfung durch die Bank erfolgreich bestanden zu haben. Das Stablecoin-Team meint, dass dieses Verfahren beweisen würde, dass man „jederzeit in der Lage ist, die US-Dollar Anbindung aufrechtzuerhalten.“

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