Ein amerikanischer Bundesrichter hat zugunsten der US-Börsenaufsicht SEC entschieden, dass Terraform Labs und sein ehemaliger CEO, Do Kwon, zwei nicht registrierte Wertpapiere angeboten und verkauft haben.

Das Gericht entschied im Schnellverfahren zugunsten der SEC, die behauptet hatte, Terraform Labs und Kwon hätten die nicht registrierten Wertpapiere LUNA, UST und MIR angeboten und verkauft, so Bezirksrichter Jed Rakoff in einer Mitteilung vom 28. Dezember.

In Bezug auf das angebliche unregistrierte Angebot und den Verkauf von Swaps urteilte Richter Rakoff jedoch im Sinne der Beklagten.

Die SEC behauptete im Hinblick auf den letzten Punkt, dass Kwon und Terraform Labs durch die Erstellung und den Betrieb des Mirror-Protokolls, über das sogenannte „mAssets“ geprägt werden konnten, Transaktionen mit Swaps angeboten und durchgeführt haben. Das Gericht wies dieses Argument jedoch zurück und entschied, dass mAssets nicht der gesetzlichen Definition eines Swaps entsprechen.

M-Assets sind Blockchain-Vermögenswerte, die als „Spiegel“ von realen Vermögenswerten fungieren, indem sie deren Kurse auf der Blockchain widerspiegeln.

Auszug aus dem Urteil des U.S. District Court in the Southern District of New York im Fall SEC gegen Do Kwon und Terraform Labs. Quelle: Courtlistener

Das Gericht zitierte eine frühere Bemerkung von Kwon, in der dieser erklärte, dass sich LUNA-Anleger einfach nur „zurücklehnen und [sein Handeln] abwarten“ bräuchten, um zu dem Schluss zu kommen, dass LUNA den sogenannten Howey-Test erfüllt. „Mit anderen Worten, eine Person könnte ihr Geld in ein gemeinsames Unternehmen investieren und Gewinne ausschließlich durch die Bemühungen des Promoters oder eines Dritten erwarten“, nämlich von Terraform und Do Kwon selbst, wie das Gericht feststellte.

In Bezug auf den MIR-Token entschied das Gericht, dass die Beklagten nicht bestreiten konnten, dass sie die MIR-Inhaber dazu brachten, einen Gewinn aus einem gemeinsamen Unternehmen zu erwarten, das auf den Bemühungen von Terraform um die Entwicklung, Pflege und den Ausbau des Mirror-Protokolls beruhte.

„Mit anderen Worten, das MIR erfüllt den Howey-Test ziemlich eindeutig.“

Darüber hinaus wies das Gericht den Antrag von Terraform Labs und Kwon auf Ausschluss der Zeugenaussagen der beiden SEC-Experten Dr. Bruce Mizrach und Dr. Matthew Edman ab.

Es lehnte jedoch auch den Antrag der Börsenaufsicht ab, die Aussage des Verteidigungsexperten Dr. Terrence Hendershott auszuschließen.

Die SEC behauptet des Weiteren, Kwon habe ein Krypto-Betrugsprojekt inszeniert, das im Jahr 2022 einen Marktwert von mindestens 40 Milliarden US-Dollar vernichtet hat. Das Gericht lehnte jedoch die Anträge beider Seiten auf ein Urteil im Schnellverfahren in Bezug auf die Betrugsvorwürfe der SEC ab.

Über die Betrugsvorwürfe wird in einem Geschworenenprozess entschieden, der im Januar beginnt. Die Auswahl der Geschworenen wird am 24. Januar 2024 stattfinden.

Ein Sprecher von Terraform Labs erklärte gegenüber Cointelegraph, dass man mit der Entscheidung des Gerichts nicht einverstanden sei und sich darauf vorbereite, die Betrugsvorwürfe der SEC vor Gericht „energisch“ zu verteidigen:

„Wir sind mit der Entscheidung nicht einverstanden und glauben nicht, dass der UST-Stablecoin oder die anderen fraglichen Kryptowährungen Wertpapiere sind. Außerdem werden die Betrugsvorwürfe der SEC nicht durch Beweise gestützt, und wir werden uns weiterhin energisch gegen diese unbegründeten Anschuldigungen vor Gericht verteidigen.“

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