Die Aktienaufsichtsbehörde des kanadischen Provinz Ontario (OSC) hat eine Untersuchung zum Fall der Kryptobörse QuadrigaCX eingeleitet. Dies berichtet Reuters am 8. Februar.
Die „Ontario Securities Commission” begründete diesen Schritt gegenüber Reuters mit „dem potenziellen Schaden, den Anleger aus Ontario im Rahmen des Falles genommen haben“, weshalb die Behörde nun schon Kontakt mit dem vom Gericht bestellten Kontrolleur aufgenommen hat. Kristen Rose, die Sprecherin der Aktienaufsicht, wollte allerdings nicht konkretisieren, ob es sich bei der Untersuchung um eine offizielle Ermittlung gegen die Kryptobörse handelt
Zusätzliche Brisanz erhält die heutige Meldung auf Grund der Tatsache, dass die Aktienaufsicht der Provinz British Columbia zuvor jegliche Zuständigkeit zurückgewiesen hatte, da die QuadrigaCX keinerlei Wertpapiere oder Derivate gehandelt hätte und dementsprechend auch nicht als Börse agiert hat. Im Falle der kanadischen QuadrigaCX sind Krypto-Vermögenswerte in Höhe von 145 Mio. US-Dollar unzugänglich geworden, nachdem Gründer Gerald Cotten im Dezember plötzlich verstorben war.
Die Quadriga kann deshalb nicht mehr auf ihre Cold-Wallets zugreifen, in denen ein Großteil der Vermögenswerte eingelagert ist, Cotten soll als einziger die entsprechenden Passwörter gekannt haben. Die sogenannten Cold-Wallets sind Depots für Digitale Vermögenswerte, sie sind nicht an das Internet angebunden, um einen Hacker-Angriff zu vermeiden. Die Kryptobörse soll nur noch über 286.000 US-Dollar verfügen, wohingegen sie den geschädigten Kunden insgesamt 198.435.000 US-Dollar schuldet.
Die Krypto-Community sieht den etwaigen Tod von Gerald Cotten allerdings skeptisch, nachdem bekannt wurde, dass seine Witwe Jennifer Robertson als einzige begünstigte Person im Testament genannt ist. Cotten hatte das Testament lediglich 12 Tage vor seinem Tod aufgesetzt. In einer eidestattlichen Erklärung hatte Robertson ausgesagt, dass sie „die Passwörter und den Schlüssel zur Wiederherstellung nicht kennt“. Laut eigener Aussage hat sie auch „nach gründlicher Suche keine Hinweise darauf gefunden, wo diese notiert sind“.
Im vergangenen Jahr hatte die Canadian Imperial Bank of Commerce (CIBC) fünf Konten von Quadrigas Zahlungsdienstleister Costodian Inc eingefroren. Die Bank entschied sich, insgesamt 21,6 Mio. US-Dollar einzubehalten, da sie nicht ausmachen könnte, wem die Gelder gehören.
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