Gerald Cotton, der kürzlich verstorbene Geschäftsführer der kanadischen Kryptobörse QuadrigaCX, soll 12 Tage vor seinem Tod ein Testament aufgesetzt haben, wie Bloomberg am 5. Februar berichtet.

Laut den Dokumenten, die Bloomberg zugespielt wurden, unterzeichnete Cotten das Testament am 27. November 2018. Darin ist seine Ehefrau Jennifer Robertson als einzige Begünstigte aufgeführt, gleichzeitig soll sie als seine Nachlassverwalterin handeln.

Bloomberg gibt an, dass Robertson damit mehrere Grundstücke im kanadischen Nova Scotia vererbt bekommt, dort hatte das Ehepaar zuletzt gelebt. Außerdem erhält sie Grundbesitz in British Columbia und Kelowna, dazu einen Lexus, eine Yacht, einen Privatjet und zwei Chihuahuas.

Die Kryptobörse QuadrigaCX ist seit dem plötzlichen Tod ihres Geschäftsführers in finanziellen Schwierigkeiten. Gerald Cotten, der unter Morbus-Crohn gelitten haben soll, ist im Dezember 2018, während einer Reise nach Indien, an den Folgen seiner Krankheit gestorben.

Laut einer eidesstattlichen Erklärung seiner Ehefrau, hatte ausschließlich Cotten Zugriff auf die Wallets der QuadrigaCX, außerdem habe er auch keine Hinweise auf die dazugehörigen Passwörter hinterlassen. Insgesamt sind mehr als 100.000 Kunden der Kryptobörse vom „Verlust” der Krypto-Vermögenswerte betroffen, die sich insgesamt auf 190 Mio. US-Dollar summieren.

Einige der Kunden haben deshalb Anwälte eingeschaltet, die einen entsprechenden Prozess zur Rückholung der Gelder auf den Weg gebracht haben, allerdings hat das zuständige Gericht der Kryptobörse vorerst eine 30-tägige Frist eingeräumt, ehe Anklage eingereicht werden kann.

Der Tod von Cotten wird in der Krypto-Community kontrovers diskutiert, so heißt es von einigen Personen sogar, dass dieser seinen Tod nur vorgetäuscht habe, um mit dem Geld abzutauchen. Eine Todesbescheinigung, die von einer indischen Behörde ausgestellt wurde, belegt jedoch, dass ein Gerald William Cotten am 9. Dezember verstorben ist.

Wie Cointelegraph gestern berichtet hat, bekommt ein vom Gericht bestellter Obmann den Laptop zugewiesen, auf dem die Krypto-Vermögenswerte hinterlegt sein sollen. Die Anwälte der Kryptobörse ziehen derweil in Erwägung, das Unternehmen zu verkaufen, um mit dem Erlös die geschädigten Kunden zu befriedigen.