Die „Krypto-Sparkasse“ Celsius Network (CEL) zieht nun einen externen „Schuldnerberater“ aus der Kanzlei Akin Gump Strauss Hauer & Feld hinzu, um die finanzielle Schieflage zu korrigieren.

Mit dem Mut der Verzweiflung probiert sich die Krypto-Sparplattform inzwischen auch an alternativen Wegen der Problemlösung aus. So wurde jetzt ein externer Berater hinzugezogen, der dem Krypto-Unternehmen bei der Umstrukturierung der Schulden helfen soll. Zudem werden händeringend neue Investoren gesucht, die für neue Liquidität sorgen könnten.

Am Montag hatte die Sparplattform bekanntgegeben, dass auf Grund „extremer Marktbedingungen“ vorübergehend alle Auszahlungen ausgesetzt werden. Im Zuge dessen hat Celsius 247 Mio. Wrapped Bitcoin (wBTC) aus dem DeFi-Protokoll Aave abgezogen und an die Handelsplattform FTX transferiert. Außerdem wurden auch 74,5 Mio. US-Dollar an Ether (ETH) an die Kryptobörse übertragen. Beobachter gehen davon aus, dass diese Krypto-Gelder veräußert werden sollen, um einen Liquiditätsengpass zu überbrücken. In Verbindung mit dem Zahlungsstopp ein klarer Hinweis, dass dem Unternehmen womöglich die Zahlungsunfähigkeit droht.

Diese Entwicklungen ziehen ihre Kreise mittlerweile sogar bis nach Deutschland, denn das deutsche Fintech Nuri arbeitet bei ihrem Bitcoin-Ertragskonto eng mit Celsius zusammen. Dementsprechend können deutsche Krypto-Anleger momentan nicht ihre in den Ertragskonten angelegten Bitcoin ausbuchen, weil auch diese vom Stopp betroffen sind. Im Falle einer Insolvenz von Celsius droht den Sparern sogar ein Totalverlust, denn die Berliner Neobank übernimmt für derartige Einlagen keine Haftung.

Der Stablecoin-Herausgeber Tether (USDT) hat derweil betont, dass die Probleme bei Celsius keinerlei Auswirkungen auf die eigenen Reserven haben. Denn obwohl das marktführende Krypto-Unternehmen als Kreditgeber für die Sparplattform agiert und auch anteilig in diese investiert hat, würde eine etwaige Insolvenz keine Gefahr für die Stabilität des Stablecoins darstellen.