Die amerikanische Handelsaufsicht CFTC hat eine gerichtliche Beschwerde gegen die Digitex LLC sowie deren Gründer und Geschäftsführer Adam Todd eingereicht, weil sich das Unternehmen nicht ordnungsgemäß als Handelsplattform für Krypto-Futures registriert haben und den Kurs der firmeneigenen Kryptowährung DGTX manipuliert haben soll.

Wie aus dem entsprechenden Gerichtsdokument vom 30. September hervorgeht, soll Todd absichtlich den Kurs der DGTX in die Höhe getrieben haben, um damit das Vermögen der Digitex künstlich aufzublasen. Um dies zu bewerkstelligen, soll der Digitex-CEO mehrere Unterfirmen genutzt haben, über die unter anderem auch die illegale Krypto-Handelsplattform betrieben wurde, die ihrerseits gegen den Commodity Exchange Act verstößt.

Die Vorschriften der Handelsaufsicht sehen vor, dass Kryptobörsen eine detaillierte Einholung von Kundendaten vornehmen müssen. Im Jahr 2020 hatte Todd allerdings angekündigt, dass er alle derartigen KYC-Maßnahmen („Know Your Customer“) von der Plattform entfernen wolle, um Nutzerdaten zu schützen.

Mit der eingereichten Beschwerde will die CFTC nun erreichen, dass Todd und Digitex keinerlei Kryptowährungen oder Krypto-Derivate mehr handeln dürfen, die unter die Beaufsichtigung der Behörde fallen. Zudem soll Digitex Strafzahlungen und Schadensersatzzahlungen an geschädigte Nutzer machen. Bei Redaktionsschluss sind sowohl die Hauptseite von Digitex als auch die Seite für Futures-Handel der Plattform offline.

Die beiden wichtigsten amerikanischen Finanzaufsichten CFTC und SEC (Börsenaufsicht) werden von der Kryptobranche dafür kritisiert, dass sie einen Ansatz der „Regulierung durch Strafverfolgung“ fahren. Während die SEC aktuell in einem hochrangigen Prozess gegen den Blockchain-Dienstleister Ripple und dessen Kryptowährung XRP vorgeht, hat sich CFTC-Kommissarin Caroline Pham zuletzt mit Ripple-Chef Brad Garlinghouse getroffen, um mehr über Krypto und Blockchain zu erfahren.