Die verstärkte Nutzung von Künstlicher Intelligenz (KI) sorgt zunehmend für Kritik, wobei ganz besonders auch deren Verwendung von urheberrechtlich geschützten Inhalten zur automatischen Produktion von neuem Content in den Fokus gerät.

Die Europäische Union (EU) hat am 27. April im Europaparlament mit einer Abstimmung auf diese Entwicklungen reagiert, durch die ein neuer Gesetzentwurf auf den Weg gebracht wurde, der sowohl die Nutzung von KI als auch die jeweiligen Entwicklerfirmen strenger regulieren soll.

Die genauen Details des Entwurfs werden nun im nächsten Schritt des Gesetzgebungsverfahrens im Parlament und zwischen den EU-Mitgliedstaaten verhandelt. Nach aktuellem Stand sollen KI-Dienste zukünftig gemäß ihrem Risiko eingestuft werden, wobei die Risikostufen von minimal und begrenzt bis hin zu inakzeptabel reichen.

Gemäß dem Gesetzentwurf werden auch die als hochriskant eingestfuten Dienste nicht gänzlich verboten, sollen allerdings strengeren Regeln unterliegen. Allen voran generative KI-Dienste wie ChatGPT und Midjourney sollen so unter anderem verpflichtet werden, die Nutzung von urheberrechtlich geschützten Inhalten anzuzeigen.

Europaparlamentarierin Svenja Hahn sieht in dem neuen Gesetzentwurf einen guten Mittelweg zwischen strenger Regulierung zum Schutz der europäischen Bürger und ausreichender Freiheit „zur Förderung von Innovation und Wirtschaft“.

Der Entwurf, der Teil des Artificial Intelligence Act der EU ist, wurde in seiner ursprünglichen Fassung bereits vor zwei Jahren verfasst.

Künstliche Intelligenz ist in Europa derzeit ein heißes Thema, weshalb auch der europäische Thinktank Eurofi dem Thema in seinem aktuellen Magazin einen ganzen Abschnitt zur Anwendung von KI und Maschinellem Lernen in der EU gewidmet hat.  

In fünf kleinen Essays werden vor dem Hintergrund des geplanten EU-Gesetzes Themen wie Innovation und Regulierung im Kontext von KI betrachtet, wobei speziell die Finanzindustrie im Fokus steht.

Georgina Bulkeley, die Direktorin für Finanzdienstleistungen in der Region EMEA bei Google Cloud, kommentiert das Gesetzesvorhaben in ihrem Essay wie folgt:

„KI ist zu wichtig, um nicht reguliert zu werden. Und genau so wichtig ist eine gute Regulierung.“

Diese Bemühungen der EU kommen kurz nachdem die Datenschutzbehörde der Union zuletzt gewarnt hat, dass amerikanische KI-Unternehmen aufpassen sollten, dass ihre Dienste im Einklang mit der europäischen Datenschutz-Grundverordnung stehen.