Ein Verdächtiger, der nur als "Hong" bezeichnet wird, wurde im Bezirk Gansu in China verhaftet, nachdem er angeblich ChatGPT benutzt hatte, um Fake News zu erstellen. 

Laut einem Bericht der South China Morning Post wurde Hong festgenommen, nachdem Strafverfolgungsbehörden am 18. April gegen einen unbelegten Artikel über ein Zugunglück ermittelt hatte.

Hong wurde wegen der "Verwendung von KI-Technologien zur Zusammenstellung falscher und unwahrer Informationen" festgenommen. Cybersicherheitsspezialisten haben herausgefunden, dass mindestens 20 Konten den gefälschten Nachrichtenartikel gleichzeitig auf einer beliebten Blogging-Seite, die vom chinesischen Technologiekonglomerat Baidu betrieben wird, veröffentlicht hatten.

In China sind die Gesetze über die Social-Media-Nutzung unter den strengsten der Welt. Die Polizei gab an, Hong sei verhaftet worden, weil er gegen eine Verordnung gegen das "Anzetteln von Streit und das Provozieren von Ärger" verstoßen habe. Dieses Gesetz umfasst auch die Verbreitung von Fake News und Gerüchten im Internet.

Bei einer Anklage drohen Hong nach dem Gesetz bis zu fünf Jahre Gefängnis. Wenn die Gerichte das Vergehen jedoch als schwer einstufen, können sie sogar bis zu 10 Jahre verhängen.

ChatGPT ist zwar derzeit in China verboten, über VPNs kann man den Dienst aber dennoch nutzen.

Ähnliche KI-Dienste sind in China bereits in der Entwicklung, darunter etwa "Tongyi Qianwen" von Alibaba, ein geplantes generatives KI-Modell, das darauf trainiert ist, Fragen auf Englisch und auf Mandarin zu beantworten. Die chinesische Regierung lässt diese selbst entwickelten Modelle zu. Wie Cointelegraph Mitte April berichtete, ist jedoch unklar, ob Tongyi Qianwen die gleichen Fähigkeiten wie ChatGPT haben wird.

Der Mangel an robusten generativen KI-Modellen in China könnte sich möglicherweise schlecht auf die Tech-Szene des Landes auswirken, vor allem in Sektoren wie Finanztechnologie und Kryptowährungshandel, wo die Verwendung von ChatGPT und Produkten, die auf die GPT-API von OpenAI aufbauen, immer beliebter werden.