Der Coinbase-CEO Brian Armstrong ist der nächste bekannte Kopf der Kryptobranche, der sich gegen die geplanten Änderungen bei der Besteuerung von Kryptowährungen in den USA ausspricht.

Wie Armstrong am Mittwoch auf Twitter meinte, könnten die Vorschläge für die neue Krypto-Besteuerung „dramatisch negative Auswirkungen“ auf die amerikanische Kryptobranche haben, und diese dazu zwingen, ins Ausland abzuwandern.

Cointelegraph hatte berichtet, dass die besagten Änderungen sehr kurzfristig an ein 1 Bio. US-Dollar schweres Förderpaket für die amerikanische Infrastruktur angehängt wurden.

Der Coinbase-Chef bemängelt dabei allen voran die unkonkreten Formulierungen, die viel Spielraum für Interpretationen lassen. So weitet der Gesetzentwurf zum Beispiel den Begriff „Broker“ auf alles und jeden aus, der den Transfer von Kryptowährungen betreibt.

An dieser Formulierung stören sich einige Experten, denn demnach könnten auch Miner und Softwarehersteller unter strenge Steuerpflichten fallen.

„Das macht keinen Sinn“, wie Armstrong deshalb in Bezug auf die Definition meint. Dem fügt er an: „Smart Contracts sind doch zum Beispiel keine Unternehmen, und sie können nicht einfach so abgeändert werden, dass sie gemäß dem Steuergesetz Kundeninformationen einholen. Das ist einfach nur eine Software, die auf der Blockchain läuft, und von jedem genutzt werden kann.“

Dahingehend argumentiert der Coinbase-CEO weiter, dass die Politik die Pflicht habe, Innovation nicht zu behindern. Mike Novogratz, der CEO von Galaxy Digital, hatte Politik und Aufsichtsbehörden in den USA zuletzt ebenfalls dazu angehalten, sich tiefer mit der Materie zu befassen, ehe neue Gesetze und Richtlinien erlassen werden.

Als Alternative verweist Armstrong auf die Vorschläge von Abgeordneten wie Ron Wyden, Patrick Toomey und Cynthia Lummis, die Kryptowährungen allesamt offen gegenüberstehen, und für eine klarere Rechtslage eintreten.

Senator Toomey fordert zudem, dass Miner und Softwarehersteller explizit von der Definition des Gesetzentwurfes ausgenommen werden.

Abschließend bittet Armstrong die amerikanischen Krypto-Anleger darum, sich bei ihren lokalen Politikern gegen die geplanten Änderungen auszusprechen.