Der Krypto-Verwahrungsarm der großen amerikanischen Kryptobörse Coinbase, Coinbase Custody, hat zwei neue Sicherheitsevaluierungen erhalten.

Laut einer am 12. Februar veröffentlichten Pressemitteilung wurde Coinbase Custody von der großen Buchhaltungsfirma Grant Thornton die Zertifizierungen Service Organization Control (SOC) 1 Typ 2 und SOC 2 Typ 2 zugesprochen.

SOC-Sicherheitsberichte als Nachweis

Durch den Erhalt der SOC-Berichte kann Coinbase Custody seinen Kunden die Einhaltung einer Vielzahl von Sicherheits- und Berichtsstandards nachweisen.

Laut der Webseite von Grant Thornton sollen die SOC-Berichte Informationen über "die Existenz und Stärke der finanziellen, betrieblichen und Informationssicherheitskontrollen in einer Organisation" liefern. Ein SOC 1-Bericht enthält Angaben zu den internen Kontrollen, die für die Finanzberichterstattung einer Benutzerorganisation relevant sind. Mit anderen Worten: "SOC 1-Berichte sind als Kommunikation von Prüfer zu Prüfer gedacht."

Die SOC 2-Berichte hingegen liefern Informationen über "Sicherheit, Verfügbarkeit, Verarbeitungsintegrität, Vertraulichkeit und Datenschutz". Sowohl SOC 1 als auch SOC 2-Berichte werden in Typ 1 und Typ 2 klassifiziert. Ein Bericht vom Typ 1 beschreibt das Design der Kontrollen, während ein Bericht vom Typ 2 auch deren Wirksamkeit nach einer Testperiode von mindestens sechs Monaten abdeckt.

Laut Coinbase Custody sollen die Berichte in Zukunft aktualisiert werden. Ende Januar hatte Coinbase die Gründung einer Einheit in Irland zur Ausweitung seiner Krypto-Verwahrungsdienste auf europäische Institutionen bekannt gegeben.

Auch andere Kryptowährungsdienste bemühen sich um SOC-Zertifikate. Wie Cointelegraph Ende Januar berichtete, hat die in den USA ansässige Kryptobörse  Gemini eine SOC 2 Typ 2-Evaluierung durch das globale professionelle Dienstleistungsunternehmen Deloitte abgeschlossen.

Sicherheit von Krypto-Verwahrern

Während einer der größten Vorteile von Krypto-Vermögenswerten in der unabhängigen Verwahrung liegt, benötigen Finanzmärkte und institutionelle Anleger einen erhöhten Sicherheitsstandard, der mit der Selbstverwahrung kaum zu erreichen ist.  Blockchain-Zoo-Forscher Rohan Barde Hai hob Ende September 2019 in einem Meinungsbeitrag auf  Cointelegraph die Bedeutung von Verwahrungslösungen für institutionelle Anleger hervor.

Der erwachsen werdende Markt für Kryptowährungen bringt offensichtlich auch verstärkt traditionelle Institutionen mit ins Boot. Nach Verabschiedung der neuen Anti-Geldwäsche-Gesetze haben bereits 40 deutsche Banken die inzwischen nötige Genehmigung der Aufsichtsbehörden beantragt, um selbst Verwahrungsdienste für Krypto-Vermögenswerte anbieten zu können.