Der selbsternannte Schöpfer von Bitcoin Craig Wright will einen kürzlichen Gerichtsbeschluss anfechten, demzufolge er 500.000 Bitcoins an den Kleiman-Nachlass zahlen muss.
Wright: Reinhardt hatte keine Befugnis für Beschluss
Am 30. August reichte Wrights Anwalt Andres Rivero beim US-Bezirksgericht Florida Süd ein Dokument ein, in dem er um eine 14-tägige Verlängerung der Frist für die Einreichung eines Antrags beim Bezirksrichter gegen den Beschluss von Richter Reinhart vom 27. August bat.
In dem Dokument erklärte Rivero, Wright würde nicht anerkennen, dass der Magistrat Reinhardt die Befugnis gehabt habe, den Beschluss zu erteilen. Er fügte hinzu, dass das Anwaltsteam von Wright einen Aufschub von 14 Tagen benötige, um die Rechtsgültigkeit des Beschlusses zu prüfen.
Anfechtung des Beschlusses bis zum 24. September
In der Regel müsste eine Anfechtung bis zum 10. September 2019 eingehen. Wrights Antrag fordert allerdings eine Aufschiebung bis zum 24. September, so Rivero in dem Dokument.
Das Anwaltsteam von Wright nannte einen großen Hurrikan, der Zentral- und Südflorida bedroht, als einen der Gründe, der eine Aufschiebung der Frist für die Anfechtung des Beschlusses von Reinhart rechtfertige. Im Dokument heißt es:
"Zentral- und Südflorida sind derzeit von einem schweren Hurrikan bedroht. Hurrikan Dorian wird voraussichtlich Anfang nächster Woche in Florida landen, und der Anwalt von Dr. Wright hat viel Zeit damit verbracht, sich auf den Hurrikan vorzubereiten. Das hat ihn bei der Arbeit in dieser Angelegenheit eingeschränkt."
Abschließend schrieb Rivero, dass der Antrag "in guter Absicht" und nicht zum "Zwecke einer Verzögerung" gestellt wurde.
Der Kryptowährungs-Podcaster Peter McCormack, der zuvor von Wright verklagt worden war, weil McCormack ihm Betrug und falsche Behauptungen vorwarf, stellte in Frage, ob Wright überhaupt 500.000 BTC zahlen könne. In einem Tweet am 28. August wettete McCormack um 10.000 US-Dollar, dass Wright auf keinen Fall an eine solche Menge Bitcoin kommen könne.
Wright wurde vom Nachlass von Kleiman im Februar 2018 erstmals verklagt. Nach Angaben des Nachlasses stahl Wright Hunderttausende von BTC im damaligen Wert von über 5 Mrd. US-Dollar von David Kleimans Nachlass.
Zum neuen Beschluss, demzufolge Wright 500.000 Bitcoins zahlen muss, was die Hälfte der mutmaßlich gestohlenen Summe sein soll, sagte der selbsternannte Erfinder von Bitcoin, dass eine solche Auszahlung eine große Volatilität für die Kryptomärkte zur Folge haben könnte. Denn die Kleimans müssten möglicherweise einen großen Teil ihrer BTC verkaufen, um die Erbschaftssteuer zu bezahlen.
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