Die Kryptomärkte könnten über ein Jahrzehnt brauchen, um die Höchststände von 2017 erneut zu erreichen, aber die Branche wird zu diesem Zeitpunkt ein "dramatisch anderes Ökosystem" haben, so der Gründer des Top-Altcoin Cardano (ADA) Charles Hoskinson. Der Branchenexperte erklärte dies in einem Interview mit Cointelegraph auf der Crypto Finance Conference am 17. Januar.

Hoskinson verglich den großen Krypto-Wachstumsschub im Jahr 2017 mit der Leistung von Amazon während der Dot-Com-Blase. Der Unternehmer, der auch Mitbegründer von Ethereum ETH ist, erklärte, dass es 11 bis 12 Jahre dauerte, bis der Internetriese seine Allzeithochs vom Zenit der Blase wieder erreichte. Er argumentierte, dass die Firma ab 2011 oder 2012 ein "sehr viel reiferes Unternehmen, ein viel realistischeres Unternehmen" gewesen sei.

Laut Hoskinson könnte Krypto als Branche ein ähnliches Wachstumsmuster erwarten. Der Experte erklärte:  

"Es könnte 11 Jahre dauern, bis wir als Kryptobranche uns tatsächlich so weit erholen, dass wir wieder dort sind, wo wir 2017 waren. Aber wir werden zu diesem Zeitpunkt ein dramatisch anderes Ökosystem haben. Wir werden Millionen, vielleicht sogar Milliarden von Anwendern haben. Wir werden in vielen Verbraucherprodukten sein, die einfach zu bedienen sind, so einfach, dass sogar ältere Leute sie verwenden können. Viele Herausforderung werden bis dahin überwunden sein. Etwa auch der Fall, was mit den privaten Schlüsseln passiert, wenn jemand stirbt. Aber auch die Themen Steuern und Regulierungen werden bis dahin geklärt sein."

Ein weiterer Schlüsselaspekt für die Entwicklung von Kryptowährungen ist die Gewinnung institutioneller Investoren, so Hoskinson. Die Wall Street warte die ganze Zeit schon auf neue Vermögenswerte für Investitionen, behauptete er. Krypto-Entwickler würden einen vernünftigen Entwicklungsplan vorlegen müssen, um eine größere Akzeptanz zu erreichen.

Abgesehen vom Geld, so der Gründer weiter, würden institutionelle Investoren auch besser regulierte Marktplätze für den Krypto-Raum bringen. Er erklärte dazu:

"Institutionelle Investoren sind ziemlich wählerisch. Sie sind sehr intelligente Investoren, aber sie brauchen daher wiederum auch ein Ökosystem mit anspruchsvollen Handelsstrategien und -instrumenten [...] Sie brauchen Derivate, sie brauchen Optionen, sie brauchen Möglichkeiten für Short-Positionen. Wenn unsere Märkte diese Dinge bieten können, wird es die massive Volatilität nicht mehr geben."

Die institutionelle Akzeptanz war im vergangenen Jahr ein großes Diskussionsthema im Krypto-Bereich. Mike Novogratz, ein ehemaliger Partner von Goldman Sachs und Gründer der Kryptohandelsbank Galaxy Digital, sagte im Oktober etwa, dass die institutionelle Nachfrage Bitcoin im ersten oder zweiten Quartal 2019 auf neue Höchststände bringen würde.

Dennoch zeigt eine kürzlich veröffentlichte Studie vom Global Blockchain Business Council, dass die überwiegende Mehrheit der Führungskräfte in der oberen Führungsebene sich nicht mit Krypto und Blockchain befassen. Außerdem wissen 63 Prozent der Führungskräfte kaum genau, was Blockchain eigentlich ist.