2021 war nicht nur das Jahr, in dem Kryptowährungen ein immer interessanteres Finanzinstrument für institutionelle Investoren geworden sind, sondern auch das Jahr, in dem diese vermehrt als Vehikel für wohltätige Zwecke genutzt wurden.
Wie aus den Daten der Spendenplattform The Giving hervorgeht, hat sich das Volumen der Kryptospenden von 4,2 Mio. US-Dollar im Jahr 2020 auf satte 69,6 Mio. US-Dollar in 2021 erhöht. Damit haben sich die Spenden in Form von Kryptowährungen auf der Plattform um massive 1.558 % bzw. um fast das 16-Fache gesteigert. Dabei ging gleichsam auch der durchschnittliche Wert der Spenden um 236 % aufwärts, was einer Steigerung von 3.109 US-Dollar (2020) auf 10.445 US-Dollar (2021) entspricht.
Zudem wird aus den Daten ersichtlich, dass die Höhe einer durchschnittlichen Kryptospende 82-mal größer ist als in Form von Bargeld. Wie bereits erwähnt, beläuft sich die Durchschnittsspende in Krypto auf 10.445 US-Dollar, während im Schnitt in bar lediglich 128 US-Dollar gespendet werden.
Auch die monatliche Verteilung der Kryptospenden ist durchaus interessant, denn diese waren im vierten Quartal 2021 mit einigem Abstand am höchsten. Das Spendenvolumen nahm ebenfalls im Laufe der Monate stetig zu. So wurden im Januar „nur“ 300.000 US-Dollar verzeichnet, während im Dezember mehr als 20.000.000 US-Dollar für karitative Zwecke vergeben wurden. Damit kamen 42 % aller Kryptospendengelder im Jahr 2021 in den letzten beiden Monaten des Jahres.

Die Marktforscher der Plattform vermuten, dass für diesen Trend einerseits der Rekordlauf des Kryptomarkts im 3. Quartal des vergangenen Jahres und andererseits eine erhöhte Akzeptanz von Krypto-Zahlungen bei karitativen Organisationen und Projekten verantwortlich sind. Inzwischen nehmen mehr als 1.000 wohltätige Organisationen Kryptospenden an.
Im Hinblick auf die Jahresviertel zeichnet sich ebenso eine stetige Steigerung ab, was diese These belegt. Während im Q1 2021 nur 1,69 Mio. US-Dollar gespendet wurden, wuchs dieses Volumen im vierten Quartal bis auf 43,1 Mio. US-Dollar an. Dabei kamen mehr als 70 Kryptowährungen zum Einsatz, unter denen Ether den Sprung auf den Platz an der Sonne schafft. Danach folgen Bitcoin und der Stablecoin USDC. Die ersten Drei sind zusammen für knapp 85 % aller Kryptospenden vereantwortlich.

Die Daten über Kryptospenden liefern einen Beleg dafür, dass Digitalwährungen bei Aktivisten, Politikern und karitativen Einrichtungen immer mehr zum anerkannten Zahlungsmittel werden. So wurde Bitcoin im vergangenen Jahr auch bei den Protesten in Hongkong als finanzpolitisches Instrument eingesetzt. Ähnlich in Myanmar, wo der Stablecoin Tether (USDT) als inoffizielle Währung der Regimegegner genutzt wurde.
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