Dieses Jahr ist der Kryptomarkt beispiellos gewachsen. Auch Dritte, wie z.b. Visa, konnten davon profitieren. Leitende Angestellte des Unternehmens sagen jedoch, dass diese positiven Nebenwirkungen bereits allmählich dahinschwinden.

Der Zahlungsriese hat seine Finanzergebnisse für das für das dritte Quartal 2021 kürzlich veröffentlicht. In diesen ist zu sehen, dass grenzüberschreitende und Auslandstransaktionen sich sehr gut entwickelt haben. Diese beiden Aspekte sind Schlüsselindikatoren für Analysten, die nach frühen Signalen einer Erholung von der Pandemie Ausschau halten.

Anfang des Monats meldete Visa, dass seine Kryptokeditkarten, im ersten Halbjahr 2021 über eine Milliarde US-Dollar verarbeitet haben sollen. Dabei verzeichnete das Unternehmen auch Auswirkungen auf das Auslandsvolumen, weil Kryptonutzer Geld auf Kryptoplattformen in verschiedenen Regionen eingezahlt haben. Diese Auswirkungen sind in den aktuellen Ergebnissen des Unternehmens für das dritte Quartal immer noch sichtbar. In dem Bericht heißt es dazu:

"Das grenzüberschreitende Volumen, wobei Transaktionen innerhalb Europas ausgeschlossen sind, die den Großteil unseres Transaktionsumsatzes ausmachen, ist in drei Monaten bis zum 30. Juni 2021 um 53 Prozent gestiegen. Das grenzüberschreitende Volumen insgesamt ist im Quartal um 47 Prozent gestiegen."

In einem neuen Interview sagte der Finanzleiter von Visa Vasant Prabhu, dass der Krypto-Anteil bei den höheren grenzüberschreitenden Ausgaben sich tatsächlich nur auf die ersten zwei Monate des Quartals beschränkt habe.

Prabhu hob die Spitze bei den Kryptokäufen im April und Mai hervor und erklärte, dass diese bereits im Juni allmählich zurückgingen. Da internationale Reisen nur allmählich wieder erlaubt sind, warnte Prabhu, dass das grenzüberschreitende Volumen weiter zurückgehen und der Kryptomarkt diesem keinen Aufschwung bringen könnte.

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Betrachtet man das letzte Quartal insgesamt, sieht man, dass Visa einen beträchtlichen Umsatz aus seiner Auslandstransaktionsverarbeitung erzielt hat. Diese sind bedeutend lukrativer für die Firma als internationale Ausgaben. Insgesamt meldete die Firma ein Jahreswachstum um 34 Prozent bei den Zahlungen mit ihren Karten. Dabei möge man bedenken, dass es weltweit vielerorts strenge Lockdowns letztes Jahr gab. Das Unternehmen hat für das dritte Quartal 2021 auch einen Nettoumsatz von 6,1 Milliarden US-Dollar gemeldet. Das sind 27 Prozent mehr als die von Analysten geschätzten 5,86 Milliarden US-Dollar im Durchschnitt.

Im Bericht werden auch aktuelle Deals und Vereinbarungen genannt, die Visa geschlossen hat. Auch eine Vereinbarung für die Übernahme von Currencycloud ist darunter. Currencycloud ist eine grenzüberschreitende Zahlungsplattform, die etwa 500 Bank- und Technologiekunden in über 180 Ländern bedient. Currencycloud hat kürzlich eine Partnerschaft mit Ripple geschlossen, der Firma hinter dem XRP. Bei dieser Partnerschaft geht es darum, neue grenzüberschreitende Transaktionsmechanismen zu erforschen.