Fast die Hälfte der Kleinanleger in Russland glaubt, dass Kryptowährungen wie Bitcoin (BTC) eine Absicherungsanlage mit stabilem Einkommen sind, wie aus einer aktuellen Umfrage hervorgeht.

Die Wirtschaftsnachrichtenplattform Investing.com hat 1.000 russische Kleinanleger befragt, welche Arten von alternativen Anlagen diese am ehesten bevorzugen.

Laut der Umfrage betrachten 46 Prozent der Befragten Kryptowährungen als potenzielle Schutzanlage, mit der diese sich in Zeiten einer Wirtschaftskrise gegen finanzielle Risiken absichern können.

Russische Privatanleger bevorzugen Kryptowährungen eher als Immobilien. Nur 37 Prozent der Befragten sehen den Kauf von Immobilien als effektives Anlageinstrument.

Laut Anastasia Koschelewa, der Leiterin der russischen Abteilung von Investing.com, waren Immobilien in der Vergangenheit die wichtigste Absicherung in Russland. Sie stellte fest, dass sich Kryptowährungen als größter Anlagetrend im Jahr 2021 herauskristallisiert und damit andere traditionelle Vermögenswerte wie Devisen und Aktien überholt haben.

Laut einer Studie der Big-Data-Plattform Brand Analytics war Bitcoin im Oktober die beliebteste Kryptowährung in Russland und übertraf andere Coins wie Tether (USDT) und Litecoin (LTC) im Hinblick auf Erwähnungen in sozialen Medien.

Kryptowährungen sind in den letzten Jahren bei russischen Anlegern immer beliebter geworden. In einer Umfrage im vergangenen Jahr gaben 77 Prozent der russischen Anleger an, lieber Bitcoin als Gold kaufen zu wollen.

Letzte Woche veröffentlichte die russische Zentralbank einen Bericht zur Finanzstabilität, in dem sie über die wachsende Rolle des Landes auf dem weltweiten Kryptowährungsmarkt sprach. Die Zentralbank erklärte, Russland sei weltweit auf Platz drei in Bezug auf die nationale BTC-Hashrate. Außerdem kommen sehr viele Nutzer der Kryptowährungsbörse Binance aus dem Land.

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Angesichts der steigenden Inflation und der anhaltenden Corona-Pandemie haben Investoren weltweit Kryptowährungen zunehmend als Absicherung gegen finanzielle Risiken erwägt.

Laut Damien Courvalin, dem Leiter für Energieforschung bei Goldman Sachs, sichern sich Investoren neben traditionellen Anlagen wie Gold zunehmend mit Kryptowährungen gegen Inflation ab. "So wie wir sagen, dass Silber das Gold des armen Mannes ist, wird Gold vielleicht die Kryptowährung des armen Mannes", wie er Mitte November erklärte.

Vimal Gor, der Leiter für alternative Durchhaltestrategien bei der Pendal Group, argumentierte, Kryptowährungen sollten in neue alternative Schutzportfolios aufgenommen werden, da Staatsanleihen ihren Wert als Risikoabsicherung verloren haben.