Die Bank von Russland bleibt bei ihrer harten Haltung gegenüber dem Handel mit Kryptowährungen, trotz der immer größer werdenden Bedenken, dass das Land den Anschluss an die digitale Vermögenswertbranche verpasse.

Die Gouverneurin der russischen Zentralbank Elvira Nabiullina bekräftigte in einem Interview mit der Komsomolskaya Pravda am Montag, dass die Bank gegen Kryptowährungen sei. Sie argumentierte, dass Kryptowährungen eine der gefährlichsten Investitionen seien, die es derzeit gebe.

Nabiullina erwähnte Krypto im Zusammenhang mit anderen risikoreichen Investitionsbereichen, wie etwa Devisenmärkten. "Es ist auf dem Devisenmarkt viel einfacher, zu verlieren, als zu gewinnen", sagte sie. Und "spekulative Krypto-Assets" seien noch riskanter.

Die Gouverneurin sagte, die Kurs auf dem Kryptowährungsmarkt seien extrem volatil und "die Verluste können enorm sein". Sie betonte auch, die Bank von Russland empfehle der Öffentlichkeit keine Krypto-Investitionen.

"Die Zentralbank gibt niemals Anlageempfehlungen, aber in diesem speziellen Fall empfiehlt die Bank es definitiv nicht."

Nabiullina hat zuvor erklärt,dass Kryptowährungen wie Bitcoin (BTC) "kein echtes Geld" seien und nicht für Abrechnungen in Russland verwendet werden sollten. Bereits im Jahr 2017 bezeichnete sie die wachsende globale Beliebtheit von Kryptowährungen als "Goldrausch."

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Trotz ihrer Skepsis gegenüber Kryptowährungen ist Nabiullina optimistisch, was den digitalen Rubel angeht. Das ist das Projekt der russischen Zentralbank für eine digitale Zentralbankwährung. Sie sagte letztes Jahr, ein digitaler Rubel würde den Unternehmen helfen, indem er Finanzintermediäre überflüssig mache.

Die Kritik an der Haltung der Bank von Russland zu Kryptowährungen wächst immer weiter. Ein Mitglied der Staatsduma wirft der Zentralbank vor in dieser Hinsicht zu kurzsichtig zu sein. Der russische Industriemagnat Oleg Deripaska kritisierte letzte Woche die Zentralbank für ihr Zögern bei der Anerkennung von Kryptowährungen.